Röver System Textilpflege - Vorbildliche Unternehmensleistung 2009
Günther J. Degenhart, Röver Franchise-System, Frankfurt/M.
Vorbildliche Unternehmensleistung
Es gibt nicht viele erfolgreiche Franchise-Systeme in der Textilpflege. Im Vergleich mit anderen Branchen lässt sich unsere Arbeit nur begrenzt standardisieren. Denn die Ware ist immer wieder anders und die Anschmutzungen sind ebenfalls sehr unterschiedlich. Für klassische Franchise-Systeme wie McDonald‘s, Obi und andere ist die kompromisslose Standardisierung aber eine wichtige Voraussetzung. „Da hilft eben nur die enge persönliche Betreuung der Franchise-Nehmer“, sagt Günther J. Degenhart. Er hat die Geschäftsführung zwar längst an seinen Sohn übergeben, hält als Gesellschafter und Berater aber immer noch engen Kontakt zu den System-Partnern. „Mit vielen von Ihnen verbindet mich seit Jahren eine persönliche Freundschaft“.
Günther J. Degenhart (68) kennt die Textilreinigung durch und durch. Er begann 1964 mit seinem ersten Betrieb in Mannheim. In den 1970er Jahren importierte er Reinigungsanlagen aus Italien, baute und verkaufte über 100 Reinigungsbetriebe in Baden-Württemberg und im Saarland. 1981 begann seine Beratertätigkeit für den bekannten Dienstleistungsunternehmer Claus Wisser, der ein Jahr zuvor eine Mehrheitsbeteiligung bei der Röver GmbH, Frankfurt, übernommen hatte und nun fachkundige Unterstützung bei der Umsetzung seiner Sanierungspläne benötigte. Röver, bereits 1890 gegründet, zählte zu den größten und bekanntesten Textilreinigungsunternehmen in Europa. Günther J. Degenhart war maßgeblich an der Neuausrichtung aller Geschäftsfelder beteiligt.
Im Jahr 1987 kaufte er schließlich die Röver System GmbH von der Wisser-Gruppe und wandelte sie in ein erfolgreiches Franchise-System um. Bestehende Betriebe wurden an Franchise-Nehmer verkauft, neue Filialen gegründet oder auch Wettbewerber in das Vertriebsnetz integriert und dem Röver-Standard angepasst. Heute betreiben 25 Franchise-Partner insgesamt 35 Betriebe in den Großräumen Frankfurt am Main und Leipzig. Hinzu kommen vier Stationen in eigener Regie. Der Firmensitz ist Frankfurt am Main.
Seit seinem Ausscheiden als Geschäftsführer der Franchise-Organisation arbeitet Günther J. Degenhart in verschiedenen Beraterfunktionen für die Wisser-Gruppe. „Aber mein Leben ist die Textilreinigung. Ich gehe gern in die Betriebe, beobachte Arbeitsabläufe und rede mit den Kunden. Deshalb nutze ich auf meinen häufigen Reisen immer wieder die Gelegenheit, unsere Franchise-Partner zu besuchen“, berichtet er begeistert. „Wir hocken zusammen, besprechen die Probleme, vergleichen Zahlen und entwickeln neue Ideen. Textilreinigung macht einfach Spaß, auch deswegen, weil dieser Mikrokosmos alle Aspekte der Unternehmensführung umfasst: Technik, Verfahren, Organisation, Betriebswirtschaft, Rechnungswesen, Marketing und vor allem das Arbeiten mit Menschen, mit den Franchise-Partnern, deren Personal und den Kunden.“
Günther J. Degenhart baute erfolgreich das Röver Franchise-System auf und führte es erfolgreich.
Dieses persönliche Engagement, von Vater und Sohn Degenhart, ist offensichtlich der Grund für den Erfolg. „Wir haben natürlich auch die typischen Strukturen einer Franchise-Organisation mit Rechten und Pflichten, Regeln und Verfahren. Aber wir haben unseren Partner-Kreis bewusst überschaubar gehalten, so dass der Kontakt von Mensch zu Mensch nie abgerissen ist“, betont Günther J. Degenhart.
Neben den häufigen Einzelgesprächen vor Ort gibt es einmal im Jahr eine große Jahrestagung mit allen Franchise-Nehmern. Hier werden neben dem zwanglosen Gedankenaustausch Zahlen und Fakten diskutiert, Änderungen vorgeschlagen und Neuerungen angedacht. Alles mit dem Ziel, die Partner stärker zu machen, als sie es außerhalb des Verbundes jemals sein könnten. „Manchmal muss ein Franchise-Nehmer sein unternehmerisches Engagement ja etwas zügeln, um auf der Gruppen-Linie zu bleiben. Dafür genießt er aber auch die Synergie der Gruppe und die Umsetzung vieler Maßnahmen durch die System-Zentrale, die er allein kaum bewältigen könnte“, bringt Günther J. Degenhart das Geschäftsmodell auf den Punkt.
In allen Röver-Stationen liegen Kundenzeitschriften aus.
Als Gegenleistung für die Nutzung des System, den Goodwill und die Betreuung durch die Zentrale zahlt der Franchise-Nehmer eine Gebühr in Höhe von vier Prozent des Umsatzes, den er über den Ladentisch tätigt. Andere Umsätze wie Wäsche, Leder, Teppiche, Schuhreparaturen und Großaufträge bleiben davon unberührt.
„Die Entwicklung der Textilreinigungsbranche verlangsamte das Wachstum auch des Franchise-Systems. Wir haben darauf reagiert und Geschäftsfelder zur Stabilisierung der bestehenden Mitgliedsbetriebe auf- und ausgebaut“, berichtet Geschäftsführer Günter H. Degenhart und betont: „Und das mit Erfolg. Bisher hat kein Franchise-Partner aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb einstellen müssen. Mein Vater hat beim Aufbau des Systems die Weichen richtig gestellt“.
Vorbildliche Unternehmensleistung des Jahres 2009