Lavita Hübsch - Vorbildliches Energiesparkonzept In der Wäscherei 2018
Lavita Hübsch, Dornstetten

Lavita Hübsch, Dornstetten

Ökologie und Ökonomie im Einklang


Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen – das ist ein zentraler Punkt der Unternehensphilosophie der Familie Kirschenmann, Inhaber der Firma Lavita Hübsch in Dornstetten. Die Familie – das sind Christine, Werner und Michael Kirschenmann – konzentriert sich mit ihrem Betrieb vor allem auf die gehobene Hotellerie und Gastronomie in einem Umkreis von rund 50 Kilometern. Ihre Services reichen vom einfachen Reinigungsauftrag über die Pflege von kundeneigener Wäsche bis zur Textil-Vollversorgung im Leasingverfahren.

Die Wäscherei wurde 1953 von Eva und Gerhard Hübsch in Freudenstadt eröffnet. Als die nächste Generation mit Christine und Werner Kirschenmann den Betrieb übernahm, planten sie einen Neubau der Wäscherei und den Umzug nach Dornstetten. Dabei wurde auch der Maschinenpark auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ihre Devise: Moderne Maschinen garantieren eine schonende Reinigung und Hygiene bei geringstem Verschleiß und Umweltbelastung.

Dies gilt auch heute. Nur ist die aktuelle Technik eingebettet in ein Energiesparkonzept, das bei Lavita Hübsch in Etappen realisiert wurde. So konnte man schrittweise die Verbrauchszahlen bei Wasser und Energie immer weiter optimieren. Basis für die Maßnahmen, die im Rahmen des Konzeptes verwirklicht wurden, ist die systematische Erfassung der Verbräuche. Durch die kontinuierliche Fortschreibung dieser Dokumentation konnte Familie Kirschenmann kontrollieren, ob die jeweils umgesetzte Maßnahme zur Effizienzsteigerung erfolgreich war. Realisiert wurde das Energiesparkonzept bei Lavita Hübsch in vier Schritten.

1. Frischwassereinsparung

Bereits im Jahr 1981 wurde ein geschlossenes Dampfsystem installiert, 2001 ein Abwasserwärmetauscher mit Warmwassertank für Frischwasser eingerichtet. Seit 2003 wird im Betrieb das Pressenwasser über eine Scheibenfilteranlage recycelt und auf den Waschstraßen zum Vorspülen der gewaschenen Textilien eingesetzt.

Lavita Hübsch, Dornstetten

Ein weiteres Filtrationssystem kam im Jahr 2012 hinzu. Durch dieses wird das Waschwasser geschickt und dann in einem Tank gesammelt. Anschließend nutzt man das Filtrat auf den Waschstraßen und den Waschschleudern für die Vor- und Klarwäsche. So wird bei Lavita Hübsch der Einsatz von Frischwasser minimiert, gleichzeitig muss das Filtrat vor der Zugabe in den Prozess weniger aufgeheizt werden. Durch diese Maßnahmen konnte schon damals der Frischwasserbedarf bei Lavita Hübsch in Summe von acht auf 5,6 Liter je Kilogramm Wäsche gesenkt werden.

2. Energieeinsparung

Parallel stellten die Inhaber auf ein Niedrigtemperatur Wasch- und Bleichverfahren um. So konnten sie die Waschtemperaturen von 70 auf 50° C absenken. Zusätzlich wurde die Dampfkesselanlage von einem Öl- auf einen Gasbrenner umgestellt, um die CO₂-Belastung zu reduzieren.

3. Reduzierung Produkteinsatz

Bei der Waschchemie wurde auf ein System mit Einzelkomponenten umgestellt. Nach Auskunft der Inhaber halbierte sich in Folge der Materialeinsatz beim Waschmittel von 28 auf 14 Gramm Produkt je Kilogramm Wäsche. „Außerdem konnten wir mit dem Komponentensystem den Wasserverlauf dem Prozess besser anpassen“, erläutert Michael Kirschenmann, der die dritte Generation im Familienbetrieb darstellt.

Mit der Umstellung kommt bei Lavita Hübsch auch ein spezielles Produkt zum Einsatz, das die Trockengeschwindigkeit der Wäsche um bis zehn Prozent erhöht. So muss weniger Energie zum Trocknen eingesetzt werden. Neu im Waschprozess ist auch ein Absäuerungsmittel, auch das zum Vorteil der Umwelt. „Es minimiert die Kohlenstoffbelastung. Auf das Jahr hoch gerechnet summiert sich das auf 2.140 Kilogramm weniger Kohlenstoff“, freut sich Familie Kirschenmann. „Ganzheitlich betrachtet entsteht so bei der Produktion, dem Transport der Chemie und auch bei der Entsorgung eine geringere Belastung der Umwelt und die Ressourcen werden geschont.“

4. Neues Waschverfahren

Im letzten Jahr wurde im Betrieb ein neues Waschverfahren eingeführt. Für Familie Kirschenmann ist dies der vierte Baustein in ihrem Energiesparkonzept. Das Waschverfahren Smart UV Power verknüpft Chemie und Physik und ist damit in der Branche ein ganz neuer Ansatz. Der chemische Part in diesem Konzept sind Waschmittel und zusätzlich Wasserstoffperoxid. Es ist für das Bleichen und das Desinfizieren der Wäsche zuständig. Die physikalische Komponente wird von einem so genannten UV-C Power Reaktor übernommen. In diesem sind sechs UV-C Röhren integriert, sie arbeiten mit einer Wellenlänge von 254 nm und Quecksilber-Niederdrucktechnik.

Lavita Hübsch, Dornstetten

Durch diesen UV-C Reaktor wird die Waschflotte mehrmals geführt, bevor sie die Hauptwäsche erreicht. Dabei ist die Flotte einer UV-C Bestrahlung ausgesetzt, die nicht nur Tenside, Alkali und Komplexbildner aktiviert, sondern auch das Wasserstoffperoxid. „Die Bleich- und Desinfektionskomponente des Wasserstoffperoxids funktioniert durch die Kombination mit der UV-C Energie jetzt auch bei Waschtemperaturen von 40 Grad“, erklärt Werner ­Kirschenmann. „Das ganze Verfahren bewirkt in Summe ein sehr gutes Waschergebnis mit hoher Fleckentfernung und Hygienesicherheit. Gleichzeitig schont es wertvolle Ressourcen, macht mit dem Verzicht auf Chlor- und Per-Säuren den Prozess sicherer für die Wäschereimitarbeiter und erhöht die Haltbarkeit der behandelten Textilien signifikant.“

Die durch das neue Verfahren zusätzlich erreichten Einsparungen auf der Waschstraße beziffert er für die Energie um 36 Prozent, beim Wasser immer noch um zehn Prozent. „Das heißt, der Frischwassereinsatz liegt jetzt bei 2,3 bis 2,4 Liter pro Kilogramm Wäsche“, so Werner Kirschenmann. „Wir hatten dank der beiden Filtrationsanlagen schon in der Vergangenheit einen sehr guten Wert. Der weiter gesenkte Verbrauch resultiert aus den optimalen Spülergebnissen, die wir jetzt erzielen.“

Weitere Vorzüge sind eine reduzierte Nachwaschquote, keine Ablagerungen mehr an Waschstraße und Presse und auch die Abwasserbelastung konnte reduziert werden. „Wir müssen weniger Dampf einsetzen, dies gilt auch für die Waschchemie“, freut sich Michael Kirschenmann. „Einige kostenintensive Produkte sind nicht mehr notwendig. Zum Beispiel Chlor, das auf der Waschstraße gar nicht mehr eingesetzt wird. Der Verzicht auf Chlor ist auch ein gewichtiges Argument für die Kunden.“

Fazit

Die Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen im Energiesparkonzept von Lavita Hübsch, helfen dem Textilpflegeunternehmen dabei, dem negativen Effekt steigender Rohstoffkosten wirkungsvoll entgegenzutreten und gleichzeitig ökologischen Aspekten Rechnung zu tragen. „Durch die in vier Schritten vorgenommenen Optimierungen ist es gelungen, ökonomische und ökologische Aspekte in Einklang zu bringen“, stellt Michael Kirschenmann fest.

Lavita Hübsch

Vorbildliches Energiesparkonzept In der Wäscherei des Jahres 2018
Lavita Hübsch
Zeppelinstraße 5
72280 Dornstetten
eMail: lavita.huebsch@t-online.de
Internet: www.lavita-huebsch.de
Telefon: 0 74 43 / 9 63 20
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