Kingsgard - Vorbildliche Dienstleistung 2009
Kingsgard Mainz
Vorbildliche Dienstleistung
Unsere Firma wurde vor über 50 Jahren als klassische Textilreinigung gegründet. An Oberhemden dachte damals wohl kaum jemand. Heute sind sie das Rückgrat unseres Geschäfts“, erzählt Yvonne Kauff, Inhaberin Kingsgard, Mainz. „Wir bearbeiten mit zwei Hemdensätzen jeden Tag 450 bis 500 Hemden.“ Die Ware stammt aus zwei Betrieben, dem Kingsgard in der Parcusstraße und der Reinigung Kauff im Gutenbergcenter – ohne Filialen, Annahmestellen oder Hauszustellung.
Es ist schon eine merkwürdige Entwicklung, wenn man bedenkt, dass in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts landauf, landab bereits Hemdendienste existierten mit einer Waschmaschine und einem Pressensatz im Schaufenster kleiner Ladenlokale. Das Aus für diese Betriebe kam mit dem Nyltest-Hemd und anderen pflegeleichten Entwicklungen. Unsere Branche versuchte noch, im Verein mit Hemden-Herstellern, das bdquo;wäschereigerechte Hemd“ aus Baumwolle zu forcieren, ohne Erfolg. Der Verbraucher wollte das pflegeleichte Hemd – zu Hause gewaschen, tropfnass aufgehängt und leicht gebügelt. Die wenigen Hemden, die noch professionell gepflegt wurden, gingen in die Wäschereien. Reinigungen waren dafür nicht eingerichtet und die Reinigungsunternehmer hatten ohnehin eine psychologische Sperre gegen das Waschen. Immerhin, das pflegeleichte Hemd sorgte dafür, dass nun auch die „Arbeiter“ anfingen, ein weißes Oberhemd zu tragen, was bis dahin nur bei den „Angestellten“ üblich war. Die Warenmenge wuchs sprunghaft an und damit das Potenzial für das professionelle Hemdengeschäft. Mit zunehmendem Wohlstand stieg auch der Wunsch der Verbraucher nach Bequemlichkeit durch Inanspruchnahme von Dienstleistungen. Als erste erkannten mal wieder die Amerikaner die Chance. Die Reiniger überwanden ihre Abneigung gegen das Waschen und boten die Bearbeitung von Hemden an. Das Hemd wurde zur Stellschraube, mit dem der Garderoben-Umsatz einer Sofortreinigung gesteuert werden konnte. In umsatzschwachen Zeiten für Oberbekleidung senkte der Reiniger den Hemdenpreis ab, in umsatzstarken Zeiten stieg er dann wieder auf Normal-Niveau. Anfang der 1990er Jahre schwappte die Welle aus den USA auch nach Deutschland über. Kingsgard in Mainz war eine der ersten Textilreinigungen, die auf den Zug aufsprang.
Kingsgard Mainz: Vor über 50 Jahren als klassische Textilreinigung gegründet, sind heute Oberhemden das Rückgrat des Geschäftes.
Kingsgard Mainz wurde 1956 von Hans Graf zu Dohna als Dohna-Reinigung gegründet und in den 1970er Jahren zu Kingsgard. Später kam die Reinigung im Gutenbergcenter hinzu. Winfried Kauff, von Haus aus Maschinenbauer, arbeitet dort zunächst als Betriebsleiter und konnte 1980 zusammen mit seiner Frau Gerlinde beide Betriebe käuflich übernehmen. Tochter Yvonne Kauff wurde zwar in der Textilreinigung groß, erlernte aber zunächst an der Landesanstalt für Rebenzucht den Beruf der Winzerin, war im Jahr 2000 sogar Weinmajestät von Rheinhessen. Ab 1995 entschied sie sich doch noch für die Textilreinigung, arbeitete sich ein, besuchte Kurse und übernahm 2001 den Kingsgard-Betrieb von ihren Eltern. Die Reinigung im Gutenbergcenter läuft weiter unter der Regie von Gerlinde Kauff.
„Bei uns fing alles mit der Venus an“, erinnert sich Winfried Kauff. „Das war die erste Hemdenpuppe von Multimatic. Wir erkannten, dass sich diese Sparte entwickeln ließ und stellten den Schwerpunkt unserer Werbung darauf ab. Heute sind wir überall als der Hemdenprofi bekannt.“ Und Tochter Yvonne ergänzt: „Natürlich vernachlässigen wir nicht die klassische Textilreinigung. Wir werben dafür sogar mit unserer 10er Cleancard. Aber für Hemden gibt es bei uns gleich vier verschiedene Bonuskarten – für 10, 22, 50 und 100 Hemden. Besonders beliebt bei den Kunden ist die alljährliche Kingsgard-Geburtstagswoche, die wir alljährlich mit nochmals reduzierten Abo-Preisen im Oktober veranstalten“.
Hightech im Schaufenster des Betriebes: Kingsgard ist heute überall als der Hemdenprofi bekannt.
Einer der beiden Hemdensätze steht gut sichtbar im Schaufenster und ist der beste Blickfang für die angebotene Dienstleistung. Der Kunde staunt über die Technik, sieht die Qualität und versteht den Werbeslogan: „Wir sind Profis. Das kann keiner selbst“. Das andere MultiShirty steht zusammen mit den beiden 15 Kilogramm Waschmaschinen im hinteren Teil des Reinigungsbetriebes. An beiden Sätzen wird so sorgfältig gearbeitet, dass kein Nachbügeln nötig ist. Da muss natürlich auch die Chemie beim Waschen stimmen. Die Lieferzeit beträgt zwei Tage, die Tageskapazität 500 Hemden. Übrigens sind die Einzel-Aufträge erstaunlich groß. Posten von 14 Hemden und mehr sind keine Seltenheit. Offensichtlich liegt das an den interessanten Preisen der Abo-Karten für 50 und 100 Hemden. „Erstaunlich, dass unsere Stückzahl immer noch wächst, obwohl wir unser Einzuggebiet nicht erweitert haben“, betont Yvonne Kauff. „Ohne dieses gut kalkulierte Geschäft mit den Hemden wäre eine gewinnbringende Führung unserer Betriebe gar nicht mehr möglich.“
Vorbildliche Dienstleistung des Jahres 2009