WRP - 9/23

„Wir haben eines der stärksten PSA-Sortimente am Markt“

WRP: Herr Syring, im März 2021 wurden Fristads und die Schwestermarken Kansas sowie Leijona von der Konzerngruppe Hultafors übernommen. Kurze Zeit später sind Sie mit an Bord von Fristads gegangen. Seitdem wird – so zumindest unser Eindruck – im DACH-Raum vorrangig die Marke Fristads forciert.

Thomas Syring: Das ist richtig. Die Hultafors-Group hat ihren Sitz in Schweden, auch das gesamte Markenmanagement findet dort statt. Es war eine strategische Entscheidung der Gruppe, ihre schwedische Marke Fristads im DACH-Gebiet mehr in den Vordergrund zu schieben und weiterzuentwickeln. Wir sehen die Perspektiven hierzulande gerade mit dem sehr starken PSA-Angebot als sehr gut an. Seit diesem Entschluss werden neue Lösungen und Produkte für dieses Segment und genauso für den Bereich Workwear vorrangig für Fristads entwickelt.

Natürlich hat Kansas hierzulande einen sehr guten Namen. Die Marke besitzt eine lange und erfolgreiche Tradition in diesem Markt. Viele Artikel sind dauerhaft im Einsatz in den Textilserviceunternehmen. Diese Teile sind aber genauso in den gleichen Qualitäten und Spezifikationen im Fristads-Sortiment zu finden. Auch die frühere Kansas-Produktverantwortliche ist jetzt bei uns in dieser Position beschäftigt. Sie sehen, auch in Zukunft werden Kansas-Kunden ihre Berufskleidungslösungen in gewohnter Qualität und Verlässlichkeit erwarten können.

WRP: Während Kansas hierzulande unter anderem für Berufsbekleidung für die Bereiche Industrie und Handwerk bekannt ist, sind es bei Fristads das PSA-Sortiment und die Workwear. Welche Rolle spielt der PSA-Markt heute für die Marke ? Wie hat sich dieses Geschäft im DACH-Raum entwickelt ?

Hayo Müller-Haye: Der PSA-Markt war und ist enorm wichtig für Fristads. Rund 50 Prozent des DACH-Umsatzes wird mittlerweile in diesem Segment generiert. Dieser Markt wächst sozusagen organisch, weil in immer mehr Bereichen unter anderem Warnschutz zur Unfallvermeidung getragen werden muss. Beim ganzen Thema PSA mit Warn-, Flamm- und Störlichtbogenschutz usw. ist Fristads heute im Sortiment sehr stark und breit aufgestellt.

Dieser Markt wird weiter an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig gibt es immer mehr Arbeitsbereiche, in denen nur eine Zertifizierung für die Schutzkleidung nicht mehr ausreichend ist. Wenn zum Beispiel neben hoher Sichtbarkeit auch ein Störlichtbogenschutz notwendig ist, weil Arbeiten an elektrotechnischen Anlagen in engen Räumen ausgeführt werden. Auch hier finden sich in unserem PSA-Portfolio optimale Lösungen. Dabei setzen wir auf fortschrittlichste Technologien. Zum Beispiel Multinorm-Bekleidung mit PYRAD-Technologie aus GORE-TEX. Diese Bekleidung bietet eine perfekte Kombination von Störlichbogenschutz, thermischen Schutz und Hitzebeständigkeit. Trotzdem ist sie sehr leicht und dank atmungsaktiver Membran sehr komfortabel zu tragen. Wir haben diese Bekleidung in vielen Projekten im Einsatz, unter anderem bei Airbus hier in Hamburg.

Syring: Natürlich muss eine solche Bekleidung auch heute zuallererst schützen. Genauso möchte der Träger damit gut aussehen und sich darin wohlfühlen. Wenn wir unsere USP‘s kommunizieren, dann sind das Style, Funktion und Komfort. Das sind die drei elementaren Themen, insbesondere im Bereich PSA. Und gerade hier gilt: Nur eine PSA, die gerne getragen wird – Stichwort Komfort –, schützt im Ernstfall. Früher hatte eine Jacke mit Störlichtbogenschutz nur eine Schicht, sie war deshalb schwer, sperrig, wenig komfortabel. Was aber, wenn diese Jacke in einer Arbeitsumgebung mit einer Temperatur von 30°C getragen werden musste ? Sie wurde abgelegt und schon bestand ein sehr hohes Verletzungsrisiko beim Träger der Schutzbekleidung. Heute arbeiten wir im Bereich Störlichtbogenschutz mit einem zertifizierten Mehrlagensystem, das aus mehreren leichten und atmungsaktiven Schichten besteht. Das macht das System flexibel, leicht und sehr bequem zu tragen. Die in der Regel aus drei Schichten bestehende Ausrüstung ist insgesamt leichter als eine schwere, herkömmliche Schutzjacke, bietet aber eine höhere Schutzleistung. Zusätzlich kann mit einer PSA-Unterwäsche eine weitere schützende Schicht getragen werden.

WRP: Fristads hat als schwedische Marke tradi­tionell eine starke Prägung im Handwerksbereich. Wie spiegelt sich das heute im Portfolio für den DACH-Markt ?

Syring: Diese Tradition findet sich natürlich auch heute im Fristads-Sortiment. Mit unserer Workwear decken wir nicht nur alle Anforderungen im Baugewerbe und der Industrie ab, sondern genauso in den Bereichen Service und Logistik. Der Workwear-Markt ist für Fristads weiterhin sehr bedeutend: Mit einem Umsatzanteil von rund 50 Prozent ist er für uns das zweite wichtige Standbein. Genauso wie der PSA-Markt ist es ein sehr spezieller Dienstleistungsmarkt, der eine hohe Qualität in puncto Verarbeitung, Materialien und Hardware-Komponenten wie etwa Knöpfen und Reißverschlüssen erwartet. Schließlich muss der Textilservice seine Kunden langfristig bei gleichbleibenden Konditionen über Jahre bedienen können.

WRP: Welche Anforderungen stellen Träger an ihre Workwear bzw. PSA ?

Müller-Haye: Wenn wir den Endkunden fragen, muss Workwear stylisch, modern und funktional sein, eben einfach gut aussehen. Das gilt genauso für die PSA. Heutzutage hat ein Handwerker eine hohe Identifikation mit seinem Beruf. Man kann hier schon ein bisschen von Blue-Collar-Pride sprechen. Früher ‚nur‘ ein Handwerker, hat er heute ein neues, selbstbewusstes Image in der öffentlichen Wahrnehmung. Gerade wenn wir heute über Fachkräftemangel sprechen, sehen wir, wie wichtig das Handwerk ist.

Handwerker sind heute stolz auf ihren Beruf. Für sie ist auch deshalb eine gute, moderne, stylisch aussehende Workwear so wichtig. Sie muss ein hohes Maß an Komfort bieten, auch wenn der Träger kniet, hockt oder in der Werkstatt unter einem PKW liegt. Nichts darf kneifen, drücken. Alle Taschen müssen richtig positioniert, das Smartphone immer leicht erreichbar sein.

Und natürlich muss Workwear auch modischen Entwicklungen folgen. Heute tragen viele Fachkräfte gerne eine Bundhose, kombiniert mit einem T-Shirt und einem Hoodie. Die klassische Arbeitsjacke weicht diesem Hoodie-Trend in vielen Einsatzbereichen im klassischen Handwerk. Genauso reduziert sich die Nachfrage nach Latzhose und Meistermantel.

WRP: Heute ist moderne Workwear auch wichtiges Element der so genannten Corporate Identity. Workwear wird deshalb immer mehr zur Corporate Wear.

Syring: Absolut. Wenn der Mitarbeiter seine stylische, moderne, gut aussehende Workwear in den Unternehmensfarben, mit Logo und seinem Namensschild ausgestattet vom Arbeitgeber gestellt bekommt, dann dient das natürlich der professionellen Außendarstellung. Die Workwear wird zur Corporate Wear. Genauso wirkt die Bekleidung nach innen in Richtung Mitarbeiter. Sie fördert die Identifikation des Einzelnen mit seinem Unternehmen und genauso das Wir-Gefühl innerhalb dieser Organisation. So kann modische Workwear bzw. Corporate Wear einen Arbeitgeber auch für einen potentiellen neuen Mitarbeiter attraktiver machen. Umso mehr, wenn die Bekleidung auch privat getragen werden kann. Das ist heute ein nicht ganz unbedeutendes Argument im Kampf um Arbeitskräfte.

Müller-Haye: Jede Firma mit Kundenkontakt – egal ob mittelständischer Handwerksbetrieb, Service- und Logistik-Dienstleister oder großes Industrieunternehmen – legt heute großen Wert auf ein professionelles, wertschätzendes und einheitliches Auftreten der eigenen Mitarbeiter. Wir haben deshalb die voll leasing- und industriewäschetaugliche Skarup-Kollektion entwickelt. Sie ist sozusagen die Basis, um unseren Kunden fast jeden Wunsch nach maßgeschneideter Unternehmenskleidung erfüllen zu können. Die Skarup-Kollektion sieht sehr modern aus, ist bequem zu tragen und umfasst viele Standardfarben. Möglich sind bis zu zwölf Farbkombinationen. So können eine Menge an Gewerken und Industrien abgedeckt werden. Die Skarup-Kollektion erinnert mit ihrem Design ein wenig an den Rennsport, ein Beispiel ist der typische Stehkragen. Natürlich sind alle Knopfleisten an den Jacken und den Hosen – das gilt genauso für die entsprechenden Teile im PSA-Portfolio – verdeckt. So können keine Kratzer zum Beispiel an Werksteilen passieren.

Mit der Skarup-Kollektion können ganze Belegschaften in Industrie und Handwerk vom Fach- bis zum Vorarbeiter eingekleidet werden. Wenn Unternehmer eine Lösung für ihr ganzes Unternehmen suchen, bei der sich jeder Mitarbeiter wiederfinden kann, dann ist diese Kollektion die optimale Antwort. Die Schnitte sind einheitlich zu unseren neuesten Warnschutzkollektionen Stiby und Trofta. Keine weitere zeitintensive Anprobe ist notwendig, wenn zwischen diesen beiden Kollektionen hin- und hergewechselt werden muss.

Bei größeren Projekten im Solutionsbereich bieten wir auch CIC-Lösungen an. Kunden können auf Basis dieser Kollektion ihre eigene Work­wear mit ihren eigenen Farben entwickeln lassen. Dann hat der Kunde ein komplett angepasstes Produkt mit eigenen Farben, eigenen Logos usw.

Natürlich bieten wir auch entsprechende Services an, um Teile aus unserem regulären Portfolio weiter zu veredeln und Kundenwünschen anzupassen. Dies reicht von einfachem Druck oder Stick von Firmenlogos bis hin zu der gerade beschriebenen maßgeschneiderten Corporate Wear.

Es ist tatsächlich heutzutage ein Bonbon, wenn der Arbeitgeber über das gesetzliche Maß hinaus seinem Mitarbeiter Workwear zur Verfügung stellt. Wir bedienen diese Entwicklung auch mit unseren Shops für Endkunden. Das Konzept ist ganz einfach: Der Arbeitgeber hat einen Zugang zu diesem Shop und legt dort eine Auswahl an Kleidung für seine Mitarbeiter fest. Dieser kann dann wählen und – im Rahmen eines jährlichen Budgets – seine Kleidung bestellen.

WRP: Welche Vertriebskanäle nutzt Fristads im DACH-Markt für die textilen Lösungen im PSA- und Workwear-Bereich ?

Müller-Haye: Vor allem zwei Kanäle sind im DACH-Raum wichtig: Über Dienstleister wie den Textilservice sowie über Händler, zum Beispiel Facheinzelhändler. Rund 70 Prozent unserer Umsätze erzielen wir mit diesen Händlern, rund 30 Prozent mit dem Textilservice.

Die größte Gruppe im Handel sind die technischen Händler. Wenn sie ihre Kunden mit unserer Workwear und PSA versorgen, kommen über diesen Kanal auch häufig größere Projekte für uns zustande. Erhält ein technischer Händler eine entsprechende Anfrage, unterstützen wir ihn mit unserer textilen Expertise. Oft ist tiefgreifendes Textilwissen auf Händler- und auch Kundenseite nicht mehr ausreichend vorhanden, wird aber natürlich trotzdem benötigt. Das kann mit unserer Präsenz vor Ort aufgelöst werden: durch Beratung, durch Zeigen, durch Fühlen, durch Tragetests und weitere Maßnahmen. Gerade beim großen Thema PSA gibt es einen hohen Informationsbedarf.

WRP: Welche Möglichkeiten bietet der Textilservice für Fristads ?

Syring: Ganz klar muss Fristads das Geschäft über den Textilservice weiter ausbauen. Hier gibt es noch große Potentiale, weil diese Services weiter stark wachsen werden. Das liegt einerseits im Produkt PSA begründet, das eine professionelle Pflege durch den Textilservice notwendig macht. Andererseits ist die maschinelle Bearbeitung durch Waschen, Reinigen und Trocknen im Leasing erheblich. Das bedeutet einen Mehrbedarf an Ware. Klar ist aber auch: Die Wäsche von PSA in der Haushaltswaschmaschine ist dazu keine Alternative. Für gleichbleibende Qualität sowie vor allem die Einhaltung der Sicherheitsnormen und damit der Schutzfunktion, für die ständige Überwachung und die notwendige Reparatur des Artikels steht nur der Textilservice. Er ist aus unserer Perspektive für die textile Ausstattung von Arbeitern in gefährlichen Arbeitsumgebungen nicht weg zu denken.

WRP: Der Mitarbeiter- bzw. Fachkräftemangel ist aktuell das wichtigste Thema in der Textilservicebranche. Genauso müssen sich die Unternehmen weiter um Nachhaltigkeit kümmern. Welchen Stellenwert hat das Thema für Fristads ?

Müller-Haye: Nachhaltigkeit war, ist und bleibt ein Kernthema unserer Marke. Wir sind ein schwedisches Unternehmen, die Schweden sind grundsätzlich sehr naturverbunden. Das beginnt schon bei der Freizeitgestaltung, die mit vielen Outdoor-Aktivitäten dort eben überwiegend draußen stattfindet. Kein Wunder, denn Schwedens Natur ist beeindruckend: Über zwei Drittel des Landes ist mit Wäldern bedeckt. Hinzu kommen 100.000 Seen und tausende Kilometer Meeresküste. Besucht man das Fristads Headquarter in Boras, Schweden, dann versteht man das sofort. Es befindet sich sehr naturnah in einem dichten südschwedischen Waldgebiet.

2019 entwickelte Fristads die erste Green-Kollektion mit dem Herzstück der Umweltproduktdeklaration. Der Ansatz war ein möglichst nachhaltiges Produkt, das gleichzeitig eine hohe Transparenz für Kunden bietet. Zwar gibt es heute sehr viele Labels im Markt, die in irgendeiner Form Nachhaltigkeit beschreiben und dokumentieren. Aber niemand hat mehr einen genauen Überblick, was steht hinter dem einzelnen Zertifikat, welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein usw. Deshalb war unsere Idee: Wir gehen einen Schritt weiter als die im Markt befindlichen Zertifikate und entwickeln einen eigenen Standard auf Basis der so genannten Environmental Product Declaration, kurz EPD. Diese EPD‘s werden schon in anderen Produktbereichen wie zum Beispiel für Baumaterialien verwendet. Wir haben diesen Standard für unsere Bekleidung weiter angepasst.

Der Prozess der Anpassung dieser Norm bedeutete, dass die gesamte Produktionskette und der Lebenszyklus des Kleidungsstücks untersucht wurden – von der Auswahl und der Menge der Materialien, dem Färbeprozess, dem Wasser- und Stromverbrauch in den Fabriken bis hin zur Verpackung und zum Transport des fertigen Kleidungsstücks. Alle Aspekte des Produkts und seiner Entwicklung wurden untersucht und flossen anschließend in die Umweltproduktdeklaration ein.

WRP: Was leistet die Umweltproduktdeklaration ?

Müller-Haye: Heute ist die Umweltprodukt­deklaration für unsere Green-Produkte ein wichtiges Instrument für Kunden, Einkäufer und Verantwortliche für das öffentliche Beschaffungswesen für ihre Kauf- und Investitionsentscheidungen. Sie leitet an und hilft eine bessere und bewusstere Wahl zu treffen, wenn es um die Bekleidung geht, die möglichst minimale Umweltauswirkungen haben soll. Gleichzeitig kann der Kunde die Informationen und Daten, die die Umweltproduktdeklaration bereitstellt, in seine Nachhaltigkeitsziele einfließen lassen.

WRP: Warum setzt Fristads auf ein eigenes Label ?

Syring: Weil wir mit der Umweltproduktdeklaration den ganzen Schritt gehen können. Fairtrade und Fair Wear etc. sind Standards, die absolut in die richtige Richtung zielen, aber aus unserer Sicht zu kurz greifen. Sie bilden nicht den ganzen Wertschöpfungsprozess ab. Das leistet unsere Umweltproduktdeklaration. Wir sind damit weltweit führend. Heute ist dieser Standard tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal für die Marke Fristads.

Müller-Haye: Unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen sind ein fortlaufender Prozess. Wir begannen mit einer Kollektion für Handwerker im Herbst 2019. 2020 folgten die Green Skarup Kollektion und die Green Wetterschutz-Jacken und in 2022 veröffentlichten wir die weltweit ersten nachhaltigen Warnschutzkollektionen Trofta und Stiby mit einer breiten Produktpalette, vier Farbwegen und Modellen für Herren und Damen. In den kommenden Jahren werden wir weitere nachhaltige Kleidungsstücke mit EPD‘s in allen Produktkategorien auf den Markt bringen. Ziel ist es, in allen Sortimentsbereichen zu 100 Prozent nachhaltig anbieten zu können.

Noch in diesem Jahr werden wir ein Close-the-Loop-Projekt vorstellen, also einen komplett geschlossenen Kreislauf, in dem aus gebrauchter und aussortierter Fristads Work­wear wieder Fristads Workwear hergestellt wird. Unsere Produktentwicklung sucht gemeinsam mit führenden Textilinstituten ständig nach neuen, nachhaltigen Produktionsverfahren und Materialien. Aktuell prüfen wir zum Beispiel ein neuartiges Färbeverfahren mittels Algen. Der Algenfarbstoff ist völlig natürlich und benötigt bei der Herstellung weniger Wasser und Energie als die herkömmliche, chemieintensive Stofffärbung.

WRP: Was zeichnet die Green-Kollektion aus ?

Müller-Haye: Das Besondere an dieser Kollektion ist, dass alle Kleidungsstücke unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit hergestellt wurden: von der Konstruktion und der Auswahl der Materialien bis hin zur Produktion und Lieferung des fertigen Produkts an unser Lager.

Um sicherzustellen, dass die Materialien unseren Qualitätsansprüchen genügen und ihre Langlebigkeit bewahren, werden sie strengen Prüfungen unterzogen, sowohl in unserem Labor als auch durch Trage- und industrielle Waschtests.

Die Green-Kollektion als Ganzes umfasst mehrere Anwenderbereiche und Anforderungen. Bisher gibt es diese Linien für die Bereiche Handwerk, Warnschutz, Service und Industrie sowie Kälte- und Wetterschutz. Selbstverständlich wird dieses Angebot fortlaufend ergänzt werden.

Wir haben ergänzend zu dieser Kollektion den Green-Calculator entwickelt. Mit diesem digitalen Tool kann man seine potenziellen Umwelteinsparungen durch die Wahl von Arbeitskleidung aus unserer Green-Kollektion berechnen. Der Nutzer wählt aus, welche Arbeitskleidung derzeit verwendet wird bzw. gekauft werden soll sowie die Anzahl der Mitarbeiter im Unternehmen. Dann berechnet der Green Calculator schnell und zuverlässig, um wieviel Prozent die CO₂-Emissionen und der Wasserverbrauch durch die Wahl von Produkten aus der Fristads Green-Kollektion reduziert werden können.

WRP: Wir haben in der Branche einen intensiven Verdrängungswettbewerb, der vor allem über den Preis geführt wird. Wie passt ein solcher Markt mit dem ganzen Thema Nachhaltigkeit zusammen ?

Müller-Haye: Ein nachhaltiges Produkt bedeutet nicht zwangsläufig einen höheren Preis als ein vergleichbares konventionelles. Nehmen wir als Beispiel unsere High Vis Green Jacke aus der Green-Kollektion. Sie ist für den Kunden in der Anschaffung günstiger als die vergleichbare Jacke aus unserem traditionellen Sortiment.

Aber es ist schon richtig: Wir haben im Textilservice einen harten Verdrängungskampf. Und Verdrängung heißt immer Preis. Es gibt extrem preisaggressive Anbieter auf der Lieferanten­seite. So ist das Mietwäschesegment für uns immer eine Herausforderung. Auch weil unsere Produkte – gerade im PSA-Bereich – wie schon erläutert sehr erklärungsbedürftig sind und gleichzeitig auf Kundenseite die textile Kompetenz – Stichwort Fachkräftemangel – schwindet. Das macht die Beratung noch einmal komplizierter.

Syring: Der Markt für Berufsbekleidung wird sich nach unserer Ansicht in zwei große Teilbereiche aufgliedern: in einen günstigen und einen qualitativ anspruchsvollen Bereich. Wo es gilt, Gefahren für Leib und Leben durch Feuer, Flammen, Starkstrom, Verkehr und Wetter durch persönliche Schutzausrüstung zu minimieren, wird weiterhin ein komplexes textiles Know-how benötigt. Und das bedeutet zwangsläufig deutlich höhere Investitionen für Hersteller und Kunde.

WRP: Welche Ziele hat Fristads in den nächsten Jahren im DACH-Markt ?

Syring: Der Ausbau unserer Markenbekanntheit ist definitiv eines der Hauptthemen der nächsten Jahre. Über diese wird natürlich auch der Textilservicemarkt mitgezogen.

Im DACH-Raum haben wir klar den Fokus auf die PSA. Der Markt ist organisch gewachsen durch die gesetzlichen Bestimmungen und er wird es weiter tun. Damit einher gehen die professionellen Dienstleistungen des Textilservices, schließlich müssen die Normen erhalten bleiben. Wir besitzen – wie schon erwähnt – eines der stärksten PSA-Sortimente am Markt. Also perfekte Voraussetzungen, um in diesem Segment weiter wachsen zu können.

Wir haben unser Sortiment im Workwear-Bereich in den letzten Jahren gestrafft und konsolidiert. Hier finden sich Produkte und Serviceleistungen, um fast jeden Wunsch unserer Kunden nach maßgeschneiderter Unternehmenskleidung erfüllen zu können. Dabei sind wir dank unseres riesigen Lagers schnell und flexibel. Auch das gibt uns einen enormen Wettbewerbsvorteil. Gerade im Leasingmarkt, wenn Kunden schnell ausgestattet werden müssen.

Im Sourcing setzen wir auf langfristige Partnerschaften mit unseren Lieferanten und auf Zuverlässigkeit. Dadurch können wir dieses System bei Bedarf auch belasten. Das heißt, auch große Anfragen an Stückzahlen können sehr schnell umgesetzt und vorfinanziert werden. Und natürlich hilft uns auch die finanzstarke Konzerngruppe Hultafors im Hintergrund.

WRP: Wenn sie einen Wunsch frei haben für ihre Firma, was würden sie sich wünschen ?

Müller-Haye: Mein Wunsch ist es, Fristads in Deutschland dauerhaft als grüne, verlässliche und coole Nummer-1-Marke im Textilservice zu etablieren.

Syring: Ich möchte die Markenbekanntheit von Fristads auf den DACH-Märkten weiter ausbauen und Marktanteile erobern. Ich denke, wir sind eine großartige Brand mit moderner, zeitgemäßer Workwear in hoher Qualität und einer fast 100-jährigen Markengeschichte. In allen Bereichen von der Produktentwicklung über das Sourcing bis hin zu Marketing, Vertrieb und Kundenservice haben wir ein extrem leistungsstarkes Team aus Experten. Ich denke, wir können selbstbewusst in die Zukunft blicken.
„Wir haben eines der stärksten PSA-Sortimente am Markt“
Foto/Grafik: Fristads
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Foto/Grafik: Fristads
Thomas Syring
„Wir haben eines der stärksten PSA-Sortimente am Markt“
Foto/Grafik: Fristads
Fristads „Green-Calculator“ zeigt an, um wieviel Prozent die CO2-Emissionen und der Wasserverbrauch durch die Wahl von Produkten aus der firmeneigenen Green-Kollektion im Vergleich zu konventionellen Teilen reduziert werden können (die Ergebnisse in diesem Beispiel basieren auf Berechnungen für 100 High Vis Green Jacken und 100 High Vis Jacken).
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