01.06.2022

Ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell für die nächsten Jahre

WRP: Herr Ziermann. Schon vor der Pandemie ging es der Textilreinigungsbranche nicht gut. Dann hat das Virus das Segment schwer getroffen. Wie haben Sie die Branche seitdem erlebt, wie ist die Situation jetzt ?

Frank Ziermann: Die Firma Böwe ist weltweit vertreten, wir haben einen Exportanteil von 90 Prozent. Egal, ob wir in der Pandemie nach Australien, Nordamerika, Indien oder in den deutschen Markt blickten – überall war die Situation deutlich und ohne Unterschied miserabel, weil das Virus das Geschäft abrupt kollabieren liess. Wir sind nicht nur in verschiedenen Ländern unterwegs, sondern auch in verschiedenen Branchen. Ob in der Textilproduktion, Industriereinigung oder Kreuzfahrt- oder Luftfahrtindustrie – auch hier stoppte Corona unsere Geschäfte. Natürlich gab es schon früher Krisen. Dann hat man als Unternehmen versucht, einen neuen Markt aufzumachen oder in ein neues Land zu expandieren. Aber diese Option gab es diesmal nicht, weil überall Stillstand war.

Der einzige Lichtblick für uns waren Maschinen für die Fell­entfettung und das Pelzgeschäft. Hier haben wir in den letzten beiden Jahren besser verkauft als vor dem Start der Pandemie. Dies hat uns zum Teil in dieser Zeit auch getragen.

In den Textilreinigungen blieben die Kunden weg, ihre Umsätze brachen deshalb zum Teil dramatisch ein. Das hatte mitunter für so manchen Betrieb fatale Konsequenzen. In den letzten zwei Jahren haben wir mit unserem Schwesterunternehmen Ziermann GmbH über 70 Textilreinigungsbetriebe in Süddeutschland ausgeräumt. Diese werden nach meiner Meinung auch nicht mehr zurückkommen.

Wenn wir vor der Pandemie rund 2.700 heiße Betriebe in Deutschland hatten, sind wir jetzt bundesweit unter 2.500. Trotzdem werden die verbliebenen Textilreinigungen in Zukunft keine nennenswerten Umsatzsteigerungen erzielen können, da wir mit großer Wahrscheinlichkeit 10 bis 15 Prozent der Businesskunden an das Homeoffice verloren haben. Ich denke, der Markt wird weiter schrumpfen, damit auch die Anzahl der Geschäfte. Wenn wir in den nächsten Jahren mit einem weiteren Rückgang von 20 Prozent rechnen, wird es am Ende nur noch rund 2.000 heiße Betriebe geben – für rund 83 Millionen Menschen in Deutschland. Der Markt bleibt auch in Zukunft schwierig für die Textilreinigungen. Umso wichtiger ist es, dass sich die Betriebe neuen Märkten widmen und breiter aufstellen.

WRP: Herr Ferenz, Sie sind Inhaber der Reinigung-Wäscherei Ferenz in Pforzheim. Warum haben Sie sich entschlossen – trotz der aktuellen und der zukünftigen Perspektiven der Branche, die Herr Ziermann gerade skizziert hat –, in diesen neuen und sehr attraktiven Betrieb zu investieren ?

Peter Ferenz: Ich sehe die Aussichten zumindest für meinen Betrieb an diesem Standort als sehr gut an. Sonst hätte ich hier nicht so viel Geld in die Hand genommen. Aber natürlich ist die Pandemie mit ihren Folgen für viele Betriebe in der Branche fatal und auch wir haben sie deutlich gespürt.

Dieses Projekt hier hat nicht soviel mit Corona zu tun. Wie in vielen Betrieben in der Branche hat auch mein Vater in unserem alten Geschäft sozusagen mit Spucke und Klebeband gearbeitet. Es wurde in den letzten Jahren nicht mehr viel investiert. Stammkunden gingen verloren, es war schwierig bis unmöglich, neue Kunden zu gewinnen. Wie viele andere Betriebe waren auch wir nicht besonders innovativ. Wir haben uns als Branche insgesamt – so war und ist mein Eindruck – nicht besonders gut um unsere Kunden gekümmert.

Aber aus meiner Sicht gibt es einen Markt. Man muss nur die Kunden in die Betriebe lotsen. Aber wenn der Betrieb zum Beispiel aussieht wie ein Tante Emma Laden aus den 1960er Jahren, wie soll das dann gehen ? Ich wusste, ich muss etwas machen, es ist ein radikaler Neustart notwendig mit einem neuen Konzept an einem neuen Standort. Hinzu kam, dass unsere Reinigungsmaschinen in unserem alten Betrieb seit 15 Jahren im Einsatz waren. Auch das Thema Lösemittel war mir wichtig. Per sollte nicht mehr eingesetzt werden. Heute arbeiten wir in unserem neuen Geschäft mit Sensene sowie Intense als Lösemittel für sehr empfindliche Ware.

Mit meinen Ideen für einen neuen Betrieb habe ich knapp drei Jahre nach einem passenden Standort gesucht. Und dann diesen mit einem supertollen Vermieter gefunden.

Frank Ziermann: Der Vater von Herrn Ferenz hat die Textilreinigung am alten Standort in der Pforzheimer Oststadt über 30 Jahre lang betrieben. Mein Vater hat sie ihm verkauft und eingerichtet. Schon in den Jahren vor Corona hat der Thekenumsatz an diesem Standort stark gelitten, dies hätte sich in Zukunft so weiter entwickelt. Das Viertel, in dem der alte Betrieb beheimatet war, ist heute ein sozialer Brennpunkt. Menschen, die hier leben, benötigen aber wenig bis gar keine Dienstleistungen einer Textilreinigung. Der Betrieb lief immer schlechter, es hätte noch mehr Ware von außerhalb geholt werden müssen, um noch die notwendigen Umsätze zu generieren. Das wäre sehr schwierig gewesen. Weiter waren die alten Räumlichkeiten begrenzt. Es war einfach absolut nicht sinnvoll, diesen Standort weiter zu betreiben.
WRP: Herr Ziermann, was zeichnet diesen neuen Betrieb hier aus ?

Frank Ziermann: Grundsätzlich gilt natürlich für jedes Konzept und jeden Standort: Sie müssen nicht nur heute, sondern auch langfristig finanziell tragfähig sein. Nur so kann ein Textilpflegebetriebe dauerhaft am Markt teilnehmen. Wichtig ist wie schon immer der Standort, um überhaupt Umsatz generieren zu können. Auch das optische Erscheinungsbild des Ladengeschäftes spielt eine entscheidende Rolle. Schließlich sollen Kunden ihre hochwertigen Textilien, die sie am Körper tragen, mit Vertrauen in die Textilreinigung abgeben.

Am Ende des Tages muss jedes Unternehmen einen Gewinn erwirtschaften. Dies ist nur möglich, wenn die Ressourcen effizient eingesetzt werden. Dies betrifft die Einteilung von Personal, aber auch die durchdachte Nutzung der einzelnen Maschinen und Geräte, um autarke Einheiten beziehungsweise Gruppen zu bilden, die je nach Bedarf zu oder abgeschaltet werden können. Durch die Auswahl sehr energieeffizienter Geräte in Kombination mit abgestimmter Arbeitsweise und -zeiten ist es möglich, sehr wenig Energie zu verbrauchen und auch die Raumtemperatur im Produktionsbetrieb nicht unnötig zu erhöhen.

Wir haben uns auch deshalb für ein System mit elektrischer Beheizung mit autarker Technik entschieden, weil dieser Standort von einem großen Blockheizkraftwerk profitiert, das den gesamten Gebäudekomplex mit Wohnungen, Hotel und Ladengeschäften mit Wärme und Strom versorgt. Das Blockheizkraftwerk ist genau unter der Reinigung installiert. Peter Ferenz bezahlt aktuell für eine kWh Strom 5,98 Cent.

In meiner 30-jährigen Tätigkeit sehe ich immer wieder, dass Kunden einfach eine Maschine kaufen, aber nicht das Gesamtbild der Infrastruktur und die Betriebskosten im Auge haben. Daher haben wir uns entschlossen, immer mehr Wert auf diese entscheidenden Faktoren zu legen. Viele Kunden bemerken erst nach der Umstellung, dass diese Entscheidung elementar für den Betrieb ist und richtig war.

Die passende Balance aus Textilreinigung und Wäscherei mit Hemdenservice, aber auch ein gutes Verhältnis aus Privatkundschaft und Objektgeschäft ist für jeden Betrieb extrem wichtig. Das ist hier schon sehr gut umgesetzt. So ist es möglich, saisonale Schwankungen auszugleichen, aber auch flexibel auf Krisensituationen zu reagieren.

Der Betrieb verfügt über eine Grundfläche von 290 Quadratmetern und ist Shabby Chic gestaltet. Betonwände sind Betonwände geblieben und alle Infrastrukturleitungen sind sichtbar verlegt. Kundenbereich und Ladentheke wurden mit Altholz einfach, aber sehr passend zum Beton gestaltet. Ebenfalls zum Konzept gehören eine sehr gute Aus- und Beleuchtung.

Im Bereich der Verpackung wurde hier ganz neu gedacht. Die hängende Ware wird mit Folie aus Kartoffelstärke, die liegende Ware in Graspapier und Grastüten verpackt. Auch die Waschmittel sind sehr umweltverträglich und werden entsprechend beworben. Dies rundet das Konzept des neuen Betriebes in Richtung Nachhaltigkeit weiter ab.

Insgesamt ist hier ein Konzept realisiert worden, das rund und zukunftsorientiert ist. Es ist aus meiner Sicht auch sehr stringent, weil es sinnvoll und wirtschaftlich ist. Das Konzept hat viel positives Echo eingebracht. Herr Ferenz hat in dieser Zeit sehr viel Mut, Geld und Fleiß aufgewendet, aber letztlich die Basis für ein erfolgreiches Geschäftsmodell für die nächsten Jahre geschaffen.

WRP: Bei den aktuell explodierenden Preisen ist der effiziente Einsatz der Energie noch einmal wichtiger. Wie energieeffizient kann hier produziert werden ?

Frank Ziermann: Wenn wir den alten mit dem neuen Betrieb vergleichen, dann wird bei gleicher Leistung im neuen Standort rund die Hälfte an Energie eingespart. Hier basiert die Technik auf autarken Einheiten, es gibt keine zentrale Versorgung. Wenn etwas nicht benötigt wird, dann wird es abgeschaltet. Dagegen arbeitete der alte Standort mit einem zentralen Dampfsystem. Hier gab es Kondensatableiter- und Ab­strahlungsverluste usw. Jeder Kondensatableiter kostet 1 kw pro Stunde. Dazu der Einsatz alter Technik, die einfach mehr Energie verbraucht.

WRP: Wie ist dieses Konzept entstanden ? Welchen Beitrag hat die Firma Böwe geleistet ?

Frank Ziermann: Wir kennen die Textilpflege Ferenz schon seit über drei Jahrzehnten. Als es die Entscheidung für das neue Geschäft gab, wurden verschiedene Standorte geprüft. Am Ende fiel das Votum auf ein komplett neues Ladengeschäft zum Erstbezug. Glücklicherweise war der Vermieter sehr kooperativ und ist auf die technischen Belange, die zum Betrieb einer Textilreinigung und Wäscherei notwendig sind, eingegangen. Mit Peter Ferenz zusammen wurden die Standorte der einzelnen Maschinen festgelegt, um saubere Arbeitsabläufe zu schaffen. Danach haben wir die Elektroplanung, Wasser, Luft und Abwasser in die Pläne eingezeichnet, so dass die Fachfirmen tätig werden konnten.

Im Dezember 2021 war es dann soweit. Böwe lieferte alle Maschinen und hat auch die komplette Installation der Leitungen übernommen. Wichtig war uns eine möglichst einfache Bedienung der neuen Technik. Unter anderem haben wir für Waschmaschinen und Trockner nur 7 Programme einprogrammiert, um dem Personal eine übersichtliche Arbeitsweise zu bieten.

WRP: Wann wurde das neue Geschäft eröffnet, wie ist es seitdem gelaufen ?

Peter Ferenz: Wir haben am 18. Dezember 2021 eröffnet. Der Winter war noch schwierig, aber dann haben sich Aufträge und Zahlen stetig gesteigert. Heute haben wir schon sehr viel zu tun, die Situation im Betrieb ist ein bisschen chaotisch. Das hat nicht nur mit den vielen Aufträgen und dem großen Arbeitsvolumen zu tun, sondern dass wir selbst Prozesse, Arbeitswege etc. noch exakter lernen müssen. Bestimmt sind unsere Arbeitswege noch nicht optimal, wir laufen viel zu viel. Wir sind jetzt vier mal so groß wie der alte Betrieb, es braucht seine Zeit bis alles optimal ineinander greift.

Aber wenn meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Samstag zum Beispiel noch Hemden sehen, schalten sie schnell die Maschinen ein. Die Hemden kommen in die Reinigungsmaschine und werden mit einem speziellen Programm entfettet, anschließend nur kurz angewaschen. Anschließend kommen sie auf den Hemdenfinisher. So schnell und flexibel arbeiten zu können – das konnten wir im alten Betrieb nicht. Dort mussten wir den ganzen Samstag Teile sammeln, die am Montag bearbeitet wurden – weil dann der Kessel lief. Heute ist es bequem und schnell.

Frank Ziermann: Herr Ferenz und sein neuer Betrieb haben es schon in die lokale Tagespresse geschafft. Einmal besuchte der Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim das Geschäft, dann schaute eine Wirtschaftsdelegation vorbei. Die große Medienpräsenz führte zu einem sprunghaften Anstieg an Neukunden. Im April konnte dann ein nahe gelegener Wettbewerber übernommen werden und dies hat zusätzlich zu einem weiteren deutlichen Umsatzanstieg geführt. Eine weitere sehr gute Entwicklung ist, dass Herr Ferenz im neuen Laden nicht nur viele Endkunden, sondern heute auch im Objektgeschäft ein wichtiges Standbein hat. Viele Teile kommen aus Restaurants, von Gebäudereinigern bis hin zur Berufskleidung in den Betrieb.

Nun ist natürlich die große Herausforderung: Wie steuert Herr Ferenz den Betrieb über Menge und Preis ? Ich kann hier schon feststellen, dass er bezüglich der Qualität seiner Dienstleistung ein bisschen pedantisch ist. Das ist auch gut so. Aber die Qualität der Arbeit spiegelt sich nicht im Preis, dieser ist aus meiner Sicht aktuell zu niedrig. Wie lastet er nun den Betrieb aus, ohne Mitarbeiter und Technik zu überfordern und das am Ende der Erlös stimmt ? Diese nächste Stufe muss Herr Ferenz mit seinem Betrieb jetzt nehmen. Um ihn dabei zu unterstützen, entwickeln wir jetzt wichtige Kennzahlen für den Betrieb. Sie werden Herrn Ferenz dabei helfen, sein Geschäft immer schnell und zuverlässig einordnen zu können.

Grundsätzlich sehe ich den Betrieb des Kunden als wenn es mein eigener wäre. Wenn mein Kunde Technik oder Lösungen haben möchte, die ich für nicht passend halte, dann sage ich ihm das ganz ehrlich. Ich möchte nicht nur so beraten, was technisch geht, sondern es muss natürlich auch wirtschaftlich darstellbar sein. Manche lieben es, zu detachieren und nehmen ein Teil fünf Mal in die Hand. Dabei verlieren sie aber Aufwand und Ertrag aus dem Blick. Deshalb sind betriebliche Kennzahlen wichtig.

André Holle: Als Betreiber einer Textilreinigung konzentriert man sich ganz auf sein Unternehmen. Dabei kann schon ein gewisser Tunnelblick entstehen. Deshalb verstehen wir unsere Aufgabe für den Kunden auch darin, dass er über diesen Tellerrand hinausblicken kann. Wie laufen andere Betriebe, wo kann man noch einsparen, warum soll die Textilreinigung ihre Verbräuche aufschreiben etc. Gerade heute geht alles über die Wirtschaftlichkeit. Deshalb muss die Textilreinigung ganz genau wissen, was jedes Teil in der Bearbeitung kostet. Das kann heute nicht aus dem Bauch heraus gemacht werden. Natürlich kann man einen Betrieb nicht nur mit dem nüchternen kaufmännischen Blick führen. Genauso wichtig ist das Handwerk, es ist Basis für die gute Dienstleistung.

WRP: Herr Holle, seit Anfang des Jahres verstärken Sie das Böwe-Team. Welche Perspektiven sehen Sie für die Firma Böwe in Zukunft ?

André Holle: Böwe macht 10 Prozent des Umsatzes in Deutschland. Diesen Anteil wollen wir natürlich trotz der Situation in der Branche nicht nur halten und festigen, sondern steigern. Zum Beispiel mit weiteren tollen Projekten wie diesen Betrieb hier in Pforzheim, der so erfolgreich realisiert werden konnte. Wir haben hier viele innovative Lösungsansätze umgesetzt. Das ist heute sehr wichtig und hier ist Böwe mit einem umfassenden Portfolio sehr gut aufgestellt. Wir können Betriebe mit neuer Technik komplett ausstatten. Weil wir als Unternehmen weltweit unterwegs sind, hat Böwe das größte Gebrauchtmaschinenlager in Europa. So können wir mit diesen Maschinen auch Betriebe einrichten, die die Investition in neue Technik nicht leisten können oder möchten. Möglich ist auch ein Mix aus neuen und gebrauchten Maschinen. Ich denke, Böwe ist heute mit einem sehr kompletten Angebot und vielen innovativen Lösungen sehr gut aufgestellt, um in dieser Branche sehr erfolgreich sein zu können.

WRP: Herr Ziermann. Sie hatten eingangs Ihre Sicht auf die Situation und die Perspektive der Branche dargelegt. Was müssen Textilreinigungsbetriebe jetzt tun, um Kunden wieder in die Geschäfte zu locken ?

Frank Ziermann: Die Nachfrage nach den Dienstleistungen der professionellen Textilpflege von Oberbekleidung ist stetig zurück gegangen. Viele Textilien wurden an die Haushaltswaschmaschine verloren. Dies hat auch mit Modetrends, Bekleidungsverhalten und dem Angebot der Textilbekleidungshersteller zu tun. Jedoch gibt es auch einige Voraussetzungen, die die professionellen Dienstleister erfüllen müssen, um die Erwartungen der Kundschaft zu befriedigen und erfolgreich am Markt zu sein.

Wenn man aber zum Beispiel den Blick auf die Verkaufszahlen für Detachiertische lenkt, muss man feststellen, es werden immer weniger dieser Tische verkauft. Dies ist einfach der Tatsache geschuldet, dass viele Betriebe heute nicht mehr in der Lage sind, eine professionelle Detachur auszuführen. Wenn aber Kunden keine gute Ware beziehungsweise Leistung aus der Textilreinigung erhalten, wird die Branche im Ganzen in ein schlechtes Licht gerückt.

Für mich ist es daher schon seit vielen Jahren überfällig, die Zugangsvoraussetzungen, aber auch die Weiterbildungsmaßnahmen in unserer Branche zu überdenken. Heute muss nur der BGR 500 Schein gemacht werden und schon ist man berechtigt, eine Textilreinigung zu eröffnen und zu führen. Weiter kann dieser Besitzer dieses Geschäft so lange führen, bis er es im Alter aufgibt, ohne in dieser ganzen Zeit jemals Nachschulungen oder Weiterschulungen machen zu müssen. Gleichzeitig gibt es immer weniger dafür passende Bildungsangebote. Die Konsequenz ist, dass es immer mehr Akteure in der Branche gibt, die einfach nicht wissen, was sie tun. Das ist eine fatale Entwicklung.

Wenn wir als Textilreinigungsbranche es nicht schaffen, unsere Arbeit anständig zu erledigen, müssen wir uns nicht wundern, wenn sich immer mehr Endkunden abwenden. Daher mein Wunsch: Einfach das gut machen, wofür wir als Dienstleister bezahlt werden. Warum soll der Kunde in den Textilpflegebetrieb kommen ? Was zeichnet unsere Dienstleistung aus ? Welche Vorteile bieten sie den Kunden ? Wir stehen uns als Textilreinigungsbranche oft selbst im Weg. Wir verkaufen Sauberkeit und Hygiene. Dann müssen nicht nur die Prozesse entsprechend sein, sondern der ganze Auftritt des Dienstleisters. Bei Herrn Ferenz ist der Kunde gut aufgehoben. Wenn eine Dienstleistung Vertrauen erweckt, dann ist dies für mich heute und auch ganz bestimmt auch in Zukunft ein sehr gewichtiges Verkaufsargument.
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