04.08.2022
Mewa: Wasserstoff und Lastenräder für den Vertrieb
Erdöl und Erdgas schädigen nicht nur Umwelt und Klima, sondern sorgen mit steigenden Preisen auch für zunehmend höhere Kosten. Mewa, bekannt als Textildienstleister, nutzt daher jetzt einen LKW mit Wasserstoff in Deutschland. Er sei der Erste seiner Art in der Bundesrepublik, schreibt das Unternehmen.
Möglich wird die Fahrt mit Wasserstoff durch eine Brennstoffzelle. Die gewinnt aus dem Element die nötige Energie, um das Fahrzeug anzutreiben. Anders als bei fossilen Brennstoffen entsteht so kein klimaschädliches CO2.
Für Mewa ist es insgesamt der 2. LKW, der mit Wasserstoff fährt. Der 1. ist in der Schweiz unterwegs und überzeugte die Führungskräfte, weitere Fahrzeuge mit dieser Antriebsform anzuschaffen. Hergestellt wurde das Fahrzeug von Hyundai.
Aufgetankt wird in der Schweiz
Der neue LKW fährt die Tour zwischen den Mewa-Standorten Wynau (im Kanton Bern) und Meißenheim (deutsch-französiche Grenze). Da es in Deutschland bisher wenige Tankstellen mit Wasserstoff gibt, wird in der Schweiz aufgetankt.
Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr, lobte Mewas „Pioniermut“. Ein 3. Wasserstoff-LKW kommt voraussichtlich ab Jahresende zum Einsatz. Dafür wird ein Diesel-LKW aus dem Fuhrpark ausrangiert. Innerbetrieblich setzt der Dienstleister auch batteriebetriebene Elektrofahrzeuge ein.
Hamburg wird durch Lastenräder versorgt
Für den Vertrieb in Großstädten testet Mewa aktuell Lastenfahrräder mit Elektroantrieb. Die kommen in Hamburg zum Einsatz. Dreckige Wäsche wird abends von den Kunden abgeholt, zu einem „Urban Hub“ am Gänsemarkt gebracht und von dort morgens ausgeliefert. Dabei sollen die Hauptverkehrszeiten vermieden werden.
Überzeugt von den Lastenrädern ist Kay Simon. Er ist bei Mewa für Mobilitätskonzepte zuständig und sagt: „Wir haben mit dem Lastenrad eine höhere Stoppdichte, das heißt, es können mehr Kunden auf der Strecke beliefert werden.“
Fahrräder finden leichter Halteplätze
Zudem sieht Simon einen weiteren Vorteil in der Größe der Fahrräder: „Dort, wo unsere Servicefahrer mit dem LKW nur schwer einen Halteplatz finden, oder wo es keine direkte Zufahrt gibt, ist der Einsatz von Cargobikes sogar deutlich schneller und effizienter. Unser Ziel ist es, die Distribution komplett klimaneutral durchzuführen.“
Noch können nicht alle Kunden in Hamburg mit den Lastenrädern bedient werden. Weitere Exemplare sind bereits bestellt. Eine Ausweitung auf andere Großstädte ist ebenfalls geplant.
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