07.02.2024

Miele: Großer Stellenabbau trifft auch Gütersloh

Schwierig sind die Geschäfte zurzeit für Miele. Daher will der Konzern gut 2.000 seiner weltweit 23.000 Mitarbeiter entlassen, wie er gestern (7. Februar) erklärte. Zudem soll die Waschmaschinenproduktion bis 2027 nach Ksawerów in Polen verlagert werden. Davon sind voraussichtlich 700 Arbeitskräfte in Gütersloh betroffen, wo der Stammsitz des Unternehmens liegt.

Miele selbst bezeichnet das geplante Vorgehen als „weltweites Effizienzprogramm“ und schreibt: „Was wir derzeit erleben, ist keine vorübergehende Konjunkturdelle, sondern eine nachhaltige Veränderung der für uns relevanten Rahmenbedingungen, auf die wir uns einstellen müssen. Das sind schwerwiegende Schritte, und uns ist sehr bewusst, dass dies viele Kollegen hart treffen wird.“

Gespräche mit IG Metall geplant

Weiter erklärt das Unternehmen: „Miele wäre nicht Miele, wenn der jetzt bevorstehende Umbau nicht so sozialverträglich wie möglich und in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen gestaltet würde.“ Die IG Metall solle dabei ein wichtiger Partner sein, so der Konzern.

Nicht alle Bereiche der Waschmaschinenproduktion in Gütersloh sind von Personalabbau oder -verlagerung betroffen. U.a. soll dort die Montage der Waschtrockner und der Kleingewerbemaschinen erhalten bleiben. Ebenfalls nicht Teil der Sparmaßnahmen ist die Sparte Professional. Die fertig z.B. Waschmaschinen für Gewerbekunden.

Nachfrage und Umsatz gehen zurück

Als Gründe nennt das Unternehmen den weltweiten Rückgang der Nachfrage nach Hausgeräten und stark gestiegene Kosten. Der vorläufige Umsatz der Firmengruppe sank um gut 9 Prozent, während die verkaufte Stückstahl etwa 18 Prozent unter den Werten des Vorjahres liegt. Das liege, so Miele, an den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Wirtschaft und die hohe Inflation.

Um dies auszugleichen, soll der „finanzielle Handlungsspielraum“ bis 2026 um 500 Millionen Euro steigen. Gut zwei Drittel davon will das Unternehmen durch die Senkung der Material- und Sachkosten sowie Verbesserungen des Umsatzes realisieren. Um eine Senkung der Personalkosten kommt Miele nach eigener Einschätzung aber nicht ganz drumherum.

Auch Investitionen sind geplant

Gleichzeitig wird Miele in diesem Jahr 125 Jahre alt. Deswegen sind nicht nur Einsparungen geplant, sondern auch Investitionen in strategisch wichtige Projekte. Dazu gehört u.a. die Entwicklung der nächsten Produktgenerationen und die Einrichtung eines weiteren Werkes in den USA.
Miele: Großer Stellenabbau trifft auch Gütersloh
Foto/Grafik: Miele
Die Waschmaschinenproduktion wird zu großen Teilen von Gütersloh - hier der Miele-Haupteingang - nach Polen verlagert.
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