11.03.2024
Fachhochschule Wiener Neustadt eröffnet Zentrum für Textilverwertung
Um die Textilwirtschaft nachhaltiger zu gestalten, hat die Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN) in Österreich das Josef Ressel-Zentrum eröffnet. Dort sollen neue bzw. bessere Verwertungsstrategien für Textilien erforscht werden. Österreichs Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) fördert das Projekt.
Armin Mahr, Geschäftsführer der Fachhochschule: „Das Josef Ressel-Zentrum für Verwertungsstrategien für Textilien markiert einen entscheidenden Fortschritt für die nachhaltige Textilwirtschaft - Lösungskompetenz aus Niederösterreich für eine europäische Herausforderung. Die FH Wiener Neustadt übernimmt eine Schlüsselrolle, indem sie mit geschickter Verknüpfung von angewandter Forschung und Lehre Kreislaufwirtschaft aktiv mitgestaltet.“
„Alttextilien zu recyceln ist ein großes Ziel“
Ähnlich äußerte sich Martin Kocher, Bundesminister des BMAW: „Alttextilien in Europa zu recyceln statt zu exportieren, ist eines der großen Ziele des Europäischen Green Deals. Wesentliche Voraussetzung dafür ist aber, dass die sehr häufig genutzten Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester wieder in die verschiedenen Fasern getrennt und aufbereitet werden können.“ Das neue Forschungszentrum nütze neben der Umwelt auch der Position der involvierten österreichischen Unternehmen.
Geleitet wird die Einrichtung von Christian Schimper. „Wir freuen uns darauf, mit unserem interdisziplinärem Team und unseren Partnern innovative Technologien weiterzuentwickeln und einen Beitrag zum Green Deal zu leisten“, so Schimper. Josef Ressel Zentren werden in Österreich vom BMWA und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert.
Bisher nur geringe Recyclingquoten bei Kleidung erreicht
Aktuell wird nur 1 Prozent der weltweiten Kleidungsstücke zu neuen Textilien recycelt. 80 Prozent der globalen Altkleider enden in einer Verbrennungsanlage oder auf einer Deponien. Der Rest wird mittels Down-Cycling zu weniger wertigen Produkten wie Putzlappen oder Dämmstoffen verarbeitet, schreibt das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Laut Schätzungen werden weltweit jedes Jahr mehr als 80 Milliarden Kleidungsstücke hergestellt. Aus diesem Grund startet im neuen Forschungszentrum ein fünfjähriges Forschungsprojekt. So soll untersucht werden, wie sich die Recyclingquote von Textilien verbessern lässt.
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