01.07.2022
Interschutz 2022 meldet 85.000 Besucher
Nach sieben Jahren fand im Juni wieder die Messe Interschutz statt. Für den Veranstalter, die Deutsche Messe, war sie ein Erfolg. So meldet die Organisation 85.000 Besucher.
„Vor dem Hintergrund zunehmender Bedrohungsszenarien war es nach sieben Jahren höchste Zeit für eine Interschutz im Präsenzformat“, sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender des Veranstalters Deutsche Messe AG. „Auf der Messe ging es darum, sich zu vernetzen, Ideen zu entwickeln, Lösungen zu diskutieren und das internationale Netzwerk weiter auszubauen.“
100.000 Euro für Feuerwehrhilfe gespendet
Direkt profitieren von der Veranstaltung konnte der Deutsche Feuerwehrverband, kurz DFV. Für dessen Initiative Feuerwehrhilfe Ukraine wurde ein Euro pro Besucher gespendet. „Um die Sache rund zu machen, erhöhen wir den Betrag auf 100.000 Euro“, sagte Köckler und überreichte den symbolischen Scheck.
Auch sonst zeigte sich der DFV mit der Messe zufrieden. „Das war eine der besten Interschutz-Messen, die ich je erlebt habe“, sagte dessen Präsident Karl-Heinz Banse. „Die gezeigten Entwicklungen, Ideen und Konzepte sind fantastisch und helfen uns dabei, einen technischen aktiven ,Refresh’ zum Wohl der Leistungsfähigkeit der Feuerwehren zu erreichen.“ Zudem hätte sein Verband seine Netzwerke erweitert und sich Entscheidern aus aller Welt präsentiert.
Deutscher Feuerwehrtag ergänzt Messe
Ähnlich drückte sich Dirk Aschenbrenner aus. Er ist Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) und fand: „Auf der Interschutz 2022 hat sich genau das bewahrheitet,was wir sehen und erleben wollten. Es war großartig, dass die Community hier wieder zusammengekommen ist. Es gab eine hervorragende Produktschau und ein unheimlich großes Netzwerk.“ Zudem seien aktuelle Probleme und zukunftsweisende Ideen diskutiert worden.
Zeitgleich zur Messe fand der 29. Deutsche Feuerwehrtag des DFV statt. Mit eigenen Aktionen in der Innenstadt Hannovers ergänzten die Teilnehmer das Event. „Wir sind begeistert von dem großen Zuspruch“, freute sich der städtische Feuerwehrchef Dieter Rohrberg. Hannover sei somit eine Woche lang die „Blaulichthauptstadt“ von Deutschland geworden. „Dieser Austausch der war noch niemals so wertvoll, aber auch so notwendig, wie er heute ist.“
Roboter immer bedeutender
Digitalisierung und die Übernahme menschlicher Arbeiten durch Roboter nehmen auch in der Gefahrenabwehr weiter zu. Die Interschutz zeigte beide Themen daher als Schwerpunkte. Drohnen und Rettungshubschrauber gab es daher genauso im Angebot wie Löschroboter.
Wegen schweren Waldbränden in Deutschland und weltweit standen Lösungen zur Waldbrandbekämpfung hoch im Kurs vieler Teilnehmer. Der Klimawandel soll in den kommenden Jahren die Brandgefahr weiter erhöhen.
Ebenfalls Messethema war Nachhaltigkeit. Elektro-Fahrzeuge spielen künftig vermutlich eine größere Rolle für Rettungsdienste. Mit dem Electric Panther gab es das wohl erste elektrisch betriebene Flugfeldlöschfahrzeug zu sehen.
Nächste Messeausgabe folgt 2026
Die nächste Ausgabe der Interschutz hat bereits einen Termin. Der 1. bis 6. Juni 2026 sollen es sein. Veranstaltungsort bleibt Hannover. Rohrberg: „Wir freuen uns sehr auf die nächste Interschutz hier in Hannover und können es bis 2026 kaum erwarten.
Vom 14. bis 17. Mai 2023 gibt es das Zwischenformat „Einsatzort Zukunft“ in Münster, parallel zur vfdb-Fachtagung.
Interschutz nicht die einzige Juni-Messe
Die Interschutz soll den Bevölkerungsschutz in Deutschland voranbringen. Dazu gehört der Schutz vor bzw. die Versorgung von Opfern bei Unfällen und Naturkatastrophen. Sechs Messetage - von Montag, 20. bis Samstag, 25. bis Juni - standen die Tore offen. Auch PSA (“Persönliche Schutzausrüstung“) gab es zu sehen.
Für Textildienstleister war die Interschutz nicht die einzige wichtige Messe im Juni.
Die Messe Frankfurt veranstaltete vom 21. bis 24. Juni ihre Events Texprocess, Techtextil und Heimtextil.Der WRP-Newsletter: Hier kostenlos anmelden