14.07.2022

Clean Show zeigt nicht nur Mittel gegen das Überkochen

Nach der Messe ist vor der Messe: Während Techtextil, Heimtextil und Texprocess in Frankfurt und die Interschutz in Hannover im Juni ihre Tore für Besucher öffneten, folgt die Clean Show in Atlanta, USA erst Ende Juli. Wir geben einen Ausblick.

Das Event soll die ganze Bandbreite der Textilpflege und des Textilleasings abbilden. Dazu gehören Maschinen, Systeme und Zubehör fürs Waschen, Säubern und andere Behandlungen von Textilien. Additive und Chemikalien sind für eine erfolgreiche Textilpflege kaum ersetzbar und daher ebenfalls vertreten.

Der Unterhalt von Gebäuden ist ebenfalls wichtig. Gepflegte Verkaufsräume und eine sinnvolle Logistik tragen zum Erfolg eines Anbieters bei. Energie und Wasser einzusparen ist mittlerweile nicht nur vor dem Hintergrund der Umweltverträglichkeit wichtig. Auch die steigenden Kosten geben sparsameren Maschinen und Arbeitsschritten eine große Bedeutung.

Über 450 Aussteller machen mit

Mehr als 450 Aussteller machen bei der Messe mit, 41 davon sind zum ersten Mal dabei. Teilnehmer sind u.a. Alliance Laundry Systems (Stand 2642), Böwe (Stand 3537), Jensen USA (506), Kannegiesser ETECH (806), Miele (3544) und Seitz.

Böwe sagt dem Überkochen den Kampf an

Böwe zeigt auf der Clean Show seine Lösung gegen das Überkochen in Textilreinigungsmaschinen. Das tritt nach Erfahrung der Firma v.a. bei alternativen Lösemitteln auf, die in den letzten Jahren verstärkt genutzt werden. Schaumkronen soll bei Böwe ein photoelektrischer Sensor verhindern.

Der Sensor überwacht die Oberfläche der Flüssigkeit während des Destillationsprozesses. Wenn eine verstärkte Blasenbildung auftritt, registriert der Sensor dies und sorgt für eine kurze Unterbrechung des Vakuums in der Maschine. Dadurch wird der Siedepunkt erhöht. Die Schaumkrone bricht zusammen. Überkochen und das Mitreißen von Schmutz sollen so verhindert werden.

Teure Reinigungsarbeiten der Wasserabscheider und Reintanks entfallen so. Das verhindert gleichzeitig die Bildung eines schlechten Geruchs, wenn die Pflege dieser Teile schlecht durchgeführt wird. Das energieintensive Ausdestillieren verschmutzter Tankinhalte will Böwe seinen Kunden durch den Sensor ebenfalls ersparen.

Mit Jensen nicht nur Zeit sparen

Jensen (Stand 506) stellt auf der Messe acht Maschinen vor. Der Roboter THOR vom Partner Inwatec trennt alle verschmutzten Artikel. Bis zu 1500 Stück verarbeitet er jede Stunde. Durch einen Röntgenscanner werden unerwünschte Gegenstände in den Taschen aufgespürt. Der XR-Trockner verarbeitet Presskuchen bis zu 1300 mm. Durch die größere Öffnung wird er schneller be- und entladen. Zudem nutzt er Energie sehr effizient.

Für ein schnelles Finishing wurde die Express Pro Eingabemaschine entwickelt. Die KLiQ-Eingabemaschine stellt deren vereinfachte Version dar. Sie lässt sich leicht bedienen und kommt mit wenig Platz aus. Ein Einlauftisch wird so überflüssig. Bei der Kando-Mangel lässt sich der Luftdruck im Seitenfaltbereich vollständig einstellen. Alle Arten von Flachwäsche soll die Mangel optimal verarbeiten.

Bis zu 1200 Stücke falten

Die BK Faltmaschine Fox 1200 wurde für beste Faltqualität auch bei hoher Geschwindigkeit entworfen. Bis zu 1200 Kleidungsstücke in gemischter Produktion schafft die Maschine pro Stunde laut Jensen. Die MetriQ Aufgabestation bietet eine große Bandbreite an Aufgabehöhen, eine „Knopfleiste-immer-vorne“-Option und ist sehr platzsparend.

GeniusFlow wiederum sortiert nicht nur, sondern sendet seine Daten auch in Echtzeit an an den Sortierbereich für Formteile. So können Kunden und Routen mit der Metricon-Software leicht zusammengefasst und platzsparend gelagert werden.

Kannegiesser mit ETECH vertreten

Ein weiterer Aussteller auf der Messe ist Kannegiesser. Die Waschtechnikexperten sind mit ihrer Tochter ETECH vor Ort. Die Standnummer lautet 806. Logistik und Automation, der Einsatz von Robotern, Ergonomie für die Mitarbeiter, Produktivität und Nachhaltigkeit sollen dort gleichermaßen zur Sprache kommen.

WetCare und Benchmark Machines bei Miele

Dem System WetCare widmet sich einer von Mieles Schwerpunkten auf der Veranstaltung. Dabei handelt es sich um einen lösemittelfreien Reinigungsprozess. Miele Professional und Kreussler hätten damit Pionierarbeit für die Wäscheschonung und das Finishing geleistet, heißt es von Miele. Das Verfahren wurde inzwischen soweit verbessert, dass ein Großteil der Wäsche nicht nur gereinigt, sondern danach auch getrocknet und gefinisht werden kann.

Zur Demonstration der Leistungsfähigkeit von Wet Care bringt Miele eine Waschmaschine mit 24 Kilo Füllgewicht und Oberbekleidung mit. Auch neue Mangeltechnik und „The New Benchmark Machines“ können Besucher am Messestand der Gütersloher finden. Letztere umfassen Waschmaschinen mit mehr als 90 Waschprogrammen und Trockner. Auch eine Desinfektion nach RKI-Vorgaben für Wäsche aus Senioreneinrichtungen ist mit zwei Programmen möglich.

RFID-Lösungen bei Seitz entdecken

Seitz stellt seine RFID-Lösungen zur Wäschezuordnung vor. Andreas Thiel, International Sales Manager, freut sich auf den Auftritt auf der Messe. Er will dort dem amerikanischen Markt die Möglichkeiten der optimierten Betriebsabläufe durch RFID näher bringen. Sein Stand hat die Nummer 3264.

Mehr Infos zu Seitz RFID-Angeboten gibt es in der kommenden Ausgabe der WRP 07/08 2021.

Branchenverband CINET vor Ort

Auch der Branchenverband CINET nimmt an der Messe teil und bietet am 1. August ein Vortragsprogramm an. „Professionelle Textilpflege: In einer Krise oder oder einem weltweiten Siegesmodus?“, so lautet der Titel. Das Programm startet um 9 Uhr in Raum B314 und endet gegen 10.30 Uhr.

Der Blick richtet sich dabei u.a. auf die Textilpflegemärkte der USA, Indien und China. Mehrere Mitglieder des weltweiten PTC-Netzwerks kommen dabei zu Wort, darunter von Electrolux, Christeyns und Oxwash. Das vollständige Programm gibt es als pdf online unter: https://tinyurl.com/2y5shmps.

Weiterbildung möglich

Teilnehmer können auch eines der vielen Bildungsangebote auf der Messe wahrnehmen. Die Veranstalter bieten mehr als 30 Stunden mit Inhalten an. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Effizienzsteigerung. Die nächste Generation der Waschmaschinen, Auswirkungen wiederverwendbarer Textilien auf den Markt und der aktuelle Industriezustand stehen ebenfalls auf der Themenliste.

Austragungsort für die diesjährige Messe-Ausgabe ist Atlanta, Georgia. Los geht es am Samstag, 30. Juli. Letzter Messetag ist der 2. August, ein Dienstag. Der Veranstalter erwartet über 11.000 Teilnehmer aus 68 Staaten. Auf die warten mehr als 450 Aussteller.

Letzte Ausgabe 2019 veranstaltet

Die letzte Clean Show fand 2019 in New Orleans statt. Verantwortlich für die Messe zeichnen die Association for Linen Management, Coin Laundry Association, Dry-Cleaning & Laundry Institute, Textile Care Allied Trades Association, Textile Rental Services Association of America und die Messe Frankfurt.

Künftig wird das Event wieder in ungeraden Jahren veranstaltet. 2025 findet die nächste Ausgabe statt.
Clean Show zeigt nicht nur Mittel gegen das Überkochen
Foto/Grafik: Messe Frankfurt
Die Veranstalter der Clean Show hoffen auf mehr als 11.000 Besucher.
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