22.03.2023
Norm soll Belastung durch Mikroplastik ermitteln
Wenn Plastikmüll in die Umwelt gelangt, können viele Tiere darunter leiden. Das gilt auch für Mikroplastik. Wie sehr Letzteres durch Textilien beim Waschen erzeugt wird und die Natur belastet soll durch die neue Norm DIN SPEC 4872 besser ermittelt werden. Passende Klassifizierungen sollen später auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse etabliert werden.
Die Idee für die Norm haben Trigema, Freudenberg, DBL ITEX, Paradis und Hohenstein gemeinsam entwickelt. „Unsere belastbaren Daten können als Basis für eine gezieltere Produktentwicklung und eine Optimierung des Produktportfolios herangezogen werden. Auf diese Weise kann es gelingen, die weitere Umweltbelastung aktiv und bewusst zu steuern bzw. zu vermeiden“, betont Juliane Alberts, Gesamtprojektleiterin bei Hohenstein.
Neben der Umweltbelastung durch Mikroplastik spielt auch dessen Abbaubarkeit für die Umwelt eine große Rolle. Bisher wird es nur unvollständig durch Kläranlagen aus dem Abwasser entfernt.
Auch Naturfasern können die Natur belasten
Als standardisiertes Prüfverfahren soll die Norm helfen, neben der Freisetzung von Mikroplastik beim Wäschewaschen auch dessen biologische Abbaubarkeit und ökologische Toxizität zu ermitteln. Denn das Mikroplastik wird von Kläranlagen bisher nicht vollständig aus dem Abwasser entfernt.
Alberts mahnt, dass nicht-synthetische Fasern, die beim Waschen kein Mikroplastik freisetzen, ebenfalls der Natur schaden können: „Die biologische Abbaubarkeit alleine bedeutet nicht, dass beispielsweise reine Naturfasern für die Umwelt völlig unschädlich sind. Auch sie verbleiben eine gewisse Zeit in der Umwelt, bis sie vollständig abgebaut sind und können sich daher ebenfalls negativ auswirken.“
Neben fertigen Textilien könnten auch Anwendungen während der Produktion der Umwelt schaden, ergänzt die Expertin.
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