10.05.2023
WRP Stars 2023 verliehen
Jedes Jahr zeichnet die WRP mit ihren WRP Stars Betriebe aus, die sich in besonderer Weise in der Textilpflege verdient gemacht haben. Gestern wurden die Preise für 2023 vergeben.
Einen der Preise gab es für „Vorbildliches Marketing“ für Alfa Reinigung aus München. Neben Radiowerbung, die während der Corona-Pandemie lief, überzeugten die humoristischen Anzeigen auf der betriebseigenen Homepage „Reinigen ist geil.de“ sowie Beiträge auf Facebook und Instagram die Fachjury.
Einen anderen Preis sicherte sich die Schwob AG aus Burgdorf in der Schweiz für „Vorbildlichen Kundenservice“. Die Firma legt großen Wert darauf, nicht nur der wohl letzte Textilhersteller mit eigener Leinenweberei in seiner Heimat zu sein, der fürs Gesundheitswesen und die Horeca-Branche produziert. Auch der hauseigene, landesweite und trotzdem individuelle Textilpflegeservice und umfangreiche Kundenservice gehört fest zum Konzept.
Nachfolge langfristig geplant
Einer ganz anderen Herausforderung sieht sich die Textilreinigung und Wäscherei Edelweiss by Dauber gegenüber. Der Betrieb aus Bremervörde wurde 1834 gegründet und ist noch heute in Familienhand. Damit die Geschäfte von Heiner Dauber auf seinen Sohn möglichst reibungsfrei übergehen können, hat das Duo den Vorgang in vier Schritte unterteilt. Dazu gehören neben der Ausbildung des künftigen Geschäftsführers auch Hospitanzen in anderen Branchenbetrieben. Dafür gab es den Preis für „Vorbildlichen Generationswechsel“.
Blockheizkraftwerk sorgt für mehr Nachhaltigkeit
Die Nachhaltigkeit auszubauen, damit auch künftige Generationen auf der Erde leben können, ist eins der großen Themen der Gegenwart. Daher wurden in dieser Kategorie eine Textilreinigung und eine Wäscherei ausgezeichnet. Die Reinigung-Wäscherei Ferenz aus Pforzheim wechselte 2021 von der Oststadt in die Stadtmitte um. Neue Maschinen und ein Blockheizkraftwerk tragen dort dazu bei, Energie effizienter zu nutzen.
Bei den Wäschereien wurde wiederum Wäscherei Hoffmann aus Königswinter für „Vorbildliche Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet. Die nutzt einen eigenen Brunnen für ihr Waschwasser. Für die Trockner wird die Restwärme eingesetzt, während die Dampfkessel u.a. eine Abwärmerückführung besitzen. Auch die Umstellung des Waschverfahrens von 80 auf 50 °C hilft hilft, fast 50 Prozent Energie pro Kilo Wäsche einzusparen.
Digitalisierung schafft Transparenz
Eine weitere Preiskategorie war die „Vorbildliche Digitalisierung und Prozesssicherheit“. Hier machte sich Mewa Textil-Service aus Weil im Schönbuch verdient. Dort sorgen Kontrollsysteme dafür, dass Abweichungen sofort erkannt und eliminiert werden können. Zugleich steigt durch die Daten die Transparenz, was eine weitere Optimierung des Waschprozesses ermöglicht.
Fürs Energiesparen gab es diesmal zwei Auszeichnungen. In der Kategorie Textilreinigung entschied der Betrieb Beine aus Gronau das Rennen für sich. Dort wird das Thema seit 20 Jahren offensiv angegangen. So wurden alle nicht isolierten Anbauteile mit maßgeschneiderten Isolierungen verkleidet. Daneben kommt u.a. ein Niedertemperatur-Waschverfahren zum Einsatz.
In der Sparte Wäscherei erhielt die Wäscherei Konopka den Zuschlag. Dort wird die Hälfte des eigenen Energiebedarfs mit einer hauseigenen Photovoltaikanlage gedeckt. Die dortige Sackspeicheranlage kommt allein mit der Schwerkraft aus. Neue Mangeln sparen zudem Energie und Arbeitszeit ein. Gut 50 Prozent weniger Energie verbraucht der Betrieb heute.
Logistik unter schwierigen Umständen
Die tägliche Logistik stellt für Unternehmen in der Textilpflege eine große Herausforderung dar. Wie es gelingen kann, dieser Herr zu werden, zeigt Meylo Textilservice. Dabei kümmern sich die Mitarbeiter nicht nur um Kunden am Firmensitz Niebüll, sondern auch im umliegenden Nordfriesland, den dortigen größeren Inseln und Halligen. Um den Autozug nach Sylt optimal nutzen zu können, ist eine genaue Planung des Einsatzes des eigenen Fuhrparks nötig. Dafür gab es einen WRP Star.
Branchenfachgespräch widmet sich Mitarbeitern
Neben der Preisverleihung wurde das Treffen auch für ein Branchengespräch genutzt. Fachleute aus der Textilpflege diskutierten dabei dabei das Problem, dass die meisten Unternehmer der Branche als größte Herausforderung ansehen: den Mangel an Mitarbeitern. Mögliche Lösungsansätze - wie eine weitergehende Automatisierung - und Risiken kamen dabei auf den Tisch.
Ebenfalls auf den Tisch kamen das Mittagessen, Kuchen am Nachmittag und abends Grillfleisch und Grillgemüse. In der kommenden Ausgabe der WRP, Nummer 06/23, wird es einen ausführlichen Rückblick auf die Preisvergabe geben.
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