15.03.2024
Mit KI Recycling von Textilien fördern
Neue Textilien oder andere Produkte aus den Ausgangsmaterialien alter Textilien herzustellen steckt trotz vieler Fortschritte noch in den Kinderschuhen. Nur etwa ein Prozent ausrangierter Kleidungsstücke wird dafür genutzt. Um dies zu ändern, hat die Technische Hochschule Augsburg (THA) ihr Recycling Atelier um eine neue Anlage erweitert. Dort soll KI dabei helfen, mehr aus alten Textilien zu machen.
Prof. Dr. Stefan Schlichter, Koordinator des Recycling Ateliers: „Ein großes Spektrum unterschiedlicher Faserqualitäten und Fasertypen lässt sich zu Vliesstoffen verarbeiten. Vliesstoffe stellen eine stark wachsende und sehr universelle Produktionsvariante dar, sowohl bei technischen Anwendungen, aber auch in Form von Bodenbelag oder Hygieneanwendungen. Vliesstoffe sind deshalb eine wichtige Möglichkeit, Fasern in einem hochwertigen Segment zu verwenden und damit höherwertige Produkte aus Alttextilien herzustellen.“
Neue Anlage ist Herzstück einer Modellfabrik
Die neue Anlage bildet das Herzstück einer neuen Modellfabrik namens „KI-Produktions-Plattform für kontinuierliche Prozesse“ (KIPP). Dort sollen Vliesstoffe unter denselben Bedingungen wie in der Textilwirtschaft produziert werden, von der Rohstoffgewinnung bis zum fertigen Produkt. Neben KI kommen dort auch bereits durchgeführte Projekte der Hochschule zum Textilrecycling zum Einsatz.
Das Recycling von Carbon, erste Optimierungen durch die KI und eine Modellierung der Herstellung konnten bereits erfolgreich dank der Anlage realisiert werden. Künftig sollen diese und weitere Ergebnisse nicht nur auf Textilien, sondern auch andere Materialien wie Kunststoffe und Holz erweitert werden.
Erste Modellfabrik für mechanisches Textilrecycling
Laut THA ist die Modellfabrik im Recycling Atelier die Erste ihrer Art für mechanisches Textilrecycling weltweit. Die DiloGroup hat die Anlage nicht nur gebaut, sondern ist seit Jahresanfang auch technischer Partner des Recycling Ateliers. Die Firma ist spezialisiert auf Komplettlösungen für Nadelvliesanlagen.
Auch die Fachhochschule Wiener Neustadt will Textilrecycling fördern und hat dafür das Josef Ressel-Zentrum eröffnet. Und
DBL Merk möchte durch eine Kooperation dafür sorgen, dass seine ausrangierten Textilien recycelt werden.Der WRP-Newsletter: Hier kostenlos anmelden