07.03.2025
Miele steigert Umsatz leicht
Einen wichtigen Erfolg in diesen schwierigen Zeiten meldet Miele. Die bekannte Marke, die über ihre Tochter Professional u. a. Waschtechnik für Wäscherein anbietet, konnte ihren Umsatz im letzten Jahr steigern. 5,04 Milliarden Euro entsprechen einem kleinen Zuwachs von 1,7 Prozent.
Der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Reinhard Zinkann resümiert: „Unser Geschäftsjahr war außergewöhnlich, geprägt von Highlights und Herausforderungen. Wir haben weltweit unser 125-jähriges Bestehen gefeiert und zugleich eines der größten Transformationsprogramme der Unternehmensgesicht gestartet.“
Dr. Markus Miele, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter bei Miele, ergänzt: „Trotz angespannter Marktbedingungen mit Kaufzurückhaltung, hohem Preisdruck und geoökonomischen Herausforderungen haben wir uns behaupten können. Dafür danken wir unserem Team herzlich.“
Stellenabbau geplant
Durch ein Joint Venture mit SteelcoBelimed im Medizinbereich erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter auf 23.500. Dies entspricht 3,4 Prozent mehr Arbeitskräften. Ein neues Werk wurde in den USA eingeweiht. Auch zehn Testsiege bei Stiftung Warentest meldet Miele als Erfolg.
Die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland sank hingegen auf 11.300 (-4,2 Prozent). Geplant ist eine Reduzierung der Stellen hierzulande um 1.300. Dafür will Miele auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten und setzt auf Abfindungs- und Ruhestandslösungen. Etwa 700 Arbeitsplätze sollen nach Polen verlagert werden, weil dort die Produktion kostengünstiger möglich ist. Weltweit werden 2.000 Arbeitsstellen abgebaut.
Sparte Professional liefert großen Beitrag
In wieweit Einsparungen auch in der Sparte Professional anstehen hat Miele nicht verkündet. Laut Markus Miele trägt die Sparte inzwischen ein Fünftel zum Plus beim Umsatz bei.
Der Stellenabbau ist Teil des „Miele Performance Program“. So will sich das Haus langfristig zukunftsfest und wettbewerbsfähig aufstellen. Auf betriebsbedingte Kündigungen will die Firma dabei verzichten. Zugleich sollen bis 2028 gut 500 Millionen Euro in die deutschen Standorte investiert werden. Etwa die Hälfte davon hat Miele schon eingesetzt.
Deutsche Standorte bleiben erhalten
Das Programm wurde letztes Jahr beschlossen und beinhaltet auch ein Fortbestehen der deutschen Standorte bis 2028. Dem voraus gingen Tarifgespräche mit der IG Metall, nachdem der Konzern Einsparpläne bekannt gemacht hatte.
Ob die Maßnahmen ausreichen, um Mieles Fortbestand zu sichern, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Gestiegene Kosten und gesunkene Nachfrage (besonders in 2023) machen dem Konzern zu schaffen.
Das Umsatzplus für 2024 dürfte ein Grund sein, warum Zinkann die Aussichten dennoch positiv beurteilt: „Wir setzen unseren strategischen Kurs unbeirrt fort, um unsere Ziele nachhaltig zu erreichen. Auf das Geschäftsjahr 2025 blicken wir zuversichtlich.“
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