09.03.2021
DTV: Corona-Entscheidungen für Hotels und Wäschereien niederschmetternd
Niederschmetternd, so bezeichnet der Deutsche Textilreinigungs-Verband DTV die Corona-Beschlüsse vom 3. März für Hotels und Gastronomie. Eine Perspektive fehle weiterhin, klagt Geschäftsführer Andreas Schumacher. Das treffe wiederum auch viele Wäschereien. Zudem laufe der Branche das Personal davon.
„Die Entscheidungen vom vergangenen Mittwoch sind in keiner Weise nachzuvollziehen“, findet Schumacher. „Hier wird eine ganze Branche samt ihrer Zulieferer in Haft genommen.“ Noch vor einigen Tagen habe das Robert Koch-Institut (RKI) Hotels ein niedriges Infektionsrisiko bescheinigt.
Umsatz um 80 bis 90 geschrumpft
Mittlerweile seien Hotels seit fünf Monaten geschlossen oder hätten kaum noch Gäste. Hotelwäschereien litten unter Umsatzrückgängen von 80 bis 90 Prozent. Der DTV will daher ein deutlicheres Bekenntnis zu einer Öffnungsperspektive von Bundesregierung und Länderchefs.
Erst am 22. März soll über mögliche Öffnungen und über Reisen während der Ostertage entschieden werden. Der Verband setzt sich für Pläne für eine schrittweise Öffnung der Häuser ein. Die Außengastronomie darf frühestens ab 22. März bei einer Inzidenz unter 50 öffnen.
Fachkräfte suchen andere Perspektiven
Auch an anderer Stelle sieht Schumacher ein Problem: „Den Hotels und auch den Hotelwäschereien rennt das Personal inzwischen in Scharen davon. Jeder Tag ohne Perspektive ist nicht nur für die Wäschereien, sondern auch für deren Mitarbeiter ein Tag ohne Zukunft. Wie soll diese Branche überleben?“
Viele Mitglieder des DTV würden von Personalverlusten im zweistelligem Prozentbereich reden. Dadurch käme es im Falle neuer Öffnungen zu einem Mangel an Mitarbeitern. Auch Wäschereien und Zulieferer wären dann weniger vorhanden. Das träfe besonders Mitteldeutschland, wo die Hotelbranche für verschiedene Messestandorte eine große Bedeutung habe. „Wie kann man eine Branche weiterhin komplett im Lockdown halten, die nachgewiesenermaßen ein niedriges Infektionsrisiko hat?“, wundert sich Schumacher.
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