22.03.2022
Ukrainekrieg beeinflusst die Messe Frankfurt
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat auch Auswirkungen auf die Messe Frankfurt. Das betrifft neben dem Umgang mit belarussischen und russischen Ausstellern auch direkt die Hallen in Frankfurt am Main.
So können Aussteller aus Russland und Weißrussland nicht mehr an Messen der Messegesellschaft teilnehmen, weil sie davon ausgeschlossen werden. Alle Länder der Gruppe Messe Frankfurt, die an Sanktionen gegen beide Nationen teilnehmen, setzen die Maßnahme um.
Entsprechend legt die Messe ihre Marketingaktivitäten in Russland und Belarus auf Eis. Außerdem veranstaltet sie dort keine Veranstaltungen mehr.
Erstversorgungszentrum für Flüchtlinge errichtet
Gleichzeitig fliehen Millionen Menschen aus dem Kriegsgebiet in die EU. Um einige davon aufzufangen hat die Messe ein Erstversorgungszentrum errichtet. Dafür steht Halle 1.1 zur Verfügung. Sollte mehr Platz nötig werden, kann Halle 1.2 ergänzt werden. Der entsprechende Vertrag mit der Stadt Frankfurt kam kurzfristig zustande.
Um den Betrieb des Flüchtlingszentrums kümmern sich das Deutsche Rote Kreuz und der Arbeiter-Samariter-Bund. Die Messe Frankfurt übernimmt die Einrichtung und weitere Services.
Deren Geschäftsführer Uwe Behm sagt: „Wir haben auf unserem Messegelände schnell und unbürokratisch Notunterkünfte geschaffen, da umgehende Hilfe erforderlich ist. Daraus ist eine erste Anlaufstelle bzw. Zwischenstation geworden, um Menschen, die aus der Ukraine flüchten mussten, mit allem Notwendigen zu versorgen, bis sie in längerfristige Unterkünfte vermittelt werden können.“
Stadt will nicht nur Lippenbekenntnisse machen
„Die Menschen, die aus der Ukraine zu uns fliehen, brauchen unsere Hilfe“, betont Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Sie müssen darauf vertrauen können, dass unsere Solidaritätsbekundungen nicht nur Lippenbekenntnisse sind.
Deshalb ist das Erstversorgungszentrum, dass wir kurzfristig an unserer Messe einrichten, so wichtig. Frankfurt ist eine weltoffene Stadt, die in ihrer Geschichte für viele Geflüchtete zur zweiten Heimat wurde. Zeigen wir den Menschen aus der Ukraine, dass sie bei uns willkommen sind.“
Sicheren Ort für Kinder schaffen
Ähnlich sieht es Elke Voitl, Sozialdezernenten der Großstadt: „Nach unserer bisherigen Erfahrung kommen die meisten Menschen traumatisiert, sehr erschöpft und oft auch hungrig hier an. Etwa die Hälfte sind Kinder und Jugendliche. Für sie ist es besonders wichtig, schnell wieder einen geschützten und sicheren Ort zum Durchatmen zu haben.“
Auch mit seinem Tochterunternehmen Fairconstruction unterstützt die Messe Frankfurt die Flüchtlingshilfe. Dabei nutzt die Stadt Standbaumaterialien, um zwei Sporthallen für Flüchtlinge herzurichten.
Textilmessen im Sommer geplant
Die Messe Frankfurt veranstaltet u.a. die Heimtextil, Techtextil und Texprocess. Die sollen dieses Jahr zeitgleich vom 21. bis 24. Juni über die Bühne gehen.
Für die Heimtextil haben sich schon 1.000 Aussteller angemeldet.
Da Halle eins nicht für die genannten Events genutzt wird, habe die Einrichtung der Notunterkunft keinen Einfluss auf sie, heißt es von der Messegesellschaft.
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