12.10.2023
DTV: Geschäftsklima verbessert sich
Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt. Vielen Betrieben fehlt Personal - besonders Fachkräfte -, die Mindestlöhne steigen und die Investitionsbereitschaft fällt oft gering aus. Wie sich vor diesem Hintergrund das Geschäftsklima im Textilservice im 1. Halbjahr 2023 entwickelte, hat der Deutsche Textilreinigungs-Verband (DTV) in einer Umfrage unter 83 Unternehmen der Branche ermittelt.
Gegenüber den Stimmungstiefs in der Corona-Hochzeit hat sich die Einschätzung zur Umsatzentwicklung mehrheitlich verbessert. 74 Prozent der Textilservice- und 65 Prozent der Mischbetriebe beurteilten diese als gut. Bei Reinigungsbetrieben waren es lediglich 38 Prozent. Der Verband erklärt die Abweichung bei Reinigungen mit geänderten Modegewohnheiten und der hohen Inflation, wodurch potenzielle Kunden mehr von ihrem Einkommen für Grundbedürfnisse ausgeben würden.
Gewinnentwicklung kritisch eingeschätzt
Schlechter schätzten die befragten Unternehmer die Gewinnentwicklung ein. 44 Prozent der Textilservice- und ein Drittel der Reinigungsbetriebe wählten als Antwort gut bis sehr gut. Nur bei den Mischbetrieben entschied sich die Mehrheit (54 Prozent) für eine dieser Optionen. Zwar gehen die Unternehmer von steigenden Umsätzen aus. Diesen stehen jedoch auch steigende Kosten gegenüber.
Besonders die Kosten für Textilien haben für die Mehrheit der Umfrageteilnehmer zugenommen. Fast die Hälfte (45 Prozent) spricht von leicht gestiegenen Preisen und ein Viertel (26) von stark gestiegenen. Nur 2 Prozent freuten sich über leicht gesunkene Preise, während 27 Prozent gleichbleibende meldeten.
Bei Wasch- und Lösemitteln gaben 44 Prozent leicht an, 30 stark, 20 gleichbleibende, 5 leicht und 1 stark sinkende Preise. Zwar meldeten bei den Gaspreisen 11 Prozent leicht gesunkene und 6 Prozent sogar stark gesunkene Preise. Dafür gaben 18 Prozent leicht und ein Drittel stark gestiegene Kosten an, beim Rest (32 Prozent) blieben sie gleich.
Verbesserung im 2. Halbjahr erwartet
Trotz der Schwierigkeiten sah die Mehrheit der Befragten die Entwicklung fürs 2. Halbjahr positiv. 51 Prozent gingen von einer guten Umsatzentwicklung aus und 12 Prozent von einer sehr guten. Neutral äußerte sich etwa ein Viertel (27 Prozent), leicht negativ oder schlecht 10 bzw. 1 Prozent. Für die Auslastung des eigenen Betriebs erwarteten 19 Prozent eine sehr gute und 41 Prozent eine gute Entwicklung. Knapp ein Drittel (30 Prozent) sah eine ausgeglichene Entwicklung, 8 bzw. 1 Prozent dagegen eine leicht negative oder schlechte.
Knapp die Hälfte (48 Prozent) empfand das Investitionsniveau als ausgeglichenen. 4 Prozent wählten die Option sehr gut, 28 Prozent gut, 18 leicht negativ und 4 schlecht.
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