15.04.2021
Bardusch schließt seine Wäscherei in Neumünster
Eine schlechte Nachricht gibt es für die Mitarbeiter der Wäscherei des Dienstleisters Bardusch in Neumünster. Die schließt Ende April ihre Pforten. 24 Beschäftigte verlieren ihre Stelle. Die Gewerkschaft IG Metall zeigt sich unzufrieden mit der Entscheidung.
Die Gewerkschaft hatte zusammen mit den Betroffenen versucht, die Schließung abzuwenden. „Unser Ziel, die Zukunft am Standort weiter zu entwickeln, ließ sich nicht bewältigen“, resümiert Steffen Kreisl. Er ist bei der Gewerkschaft im Raum Kiel Neumünster unter anderem für die Textilindustrie zuständig. Alternative Vorschläge, um die Wäscherei zu retten, seien von Bardusch nicht angenommen worden.
Die Gewerkschaft machte unter anderem mit einer Mahnwache unter dem Motto „Zukunft gestalten statt Arbeitsplätze vernichten“ auf die Entscheidung aufmerksam. Im letzten Herbst habe die Geschäftsführung noch verkündet, weiter an der Wäscherei festhalten zu wollen. Erst kurz vor Weihnachten sei die „Katze aus dem Sack“ gelassen worden, so Kreisl weiter. Erst im neuen Jahr seien die Mitarbeiter mit ins Boot geholt worden.
Transfergesellschaft in Verhandlungen durchgesetzt
In den folgenden Verhandlungen erreichte die Gewerkschaft nach eigener Aussage unter anderem, dass die Schließung um einen Monat auf Ende April verschoben wurde. Außerdem seien die Abfindungen erhöht worden. Zudem wurde eine Transfergesellschaft ins Leben gerufen.
Am Neumünster Standort soll nur noch das Logistikzentrum erhalten bleiben. Dort arbeiten noch sieben Mitarbeiter. Die Gewerkschaft konnte für die einen Standortsicherungs-Tarifvertrag für drei Jahre aushandeln.
Wäsche kommt künftig nach Siedenburg
Laut Kreisl wird die Wäsche künftig in Siedenburg westlich von Nienburg in Niedersachsen gewaschen und nach Neumünster gefahren. Er habe daher arge Bedenken, ob das gut sei, auch wegen der Umweltbilanz.
Bardusch äußerte sich auf Nachfrage nicht zur Entscheidung. Das Unternehmen ist unter anderem im Textilleasing tätig und existiert seit 150 Jahren. Vor allem Hotels zählen zu den Kunden. Gut 80 Prozent der Aufträge sind wegen Corona weggebrochen.
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