01.02.2022
Britischer Wäschereiverband bittet Regierung um Unterstützung
Der britische Wäschereiverband TSA („Textile Services Association“) bittet seine Regierung um Hilfe. Grund sind die stark gestiegenen Preise für Energie, die vielen Verbandsmitgliedern zu schaffen machen. Die Organisation fürchtet, keine Hilfe zu bekommen.
Wäschereien, die Kunden im Gesundheitssektor haben, seien durch den massiven Anstieg der Energiekosten gefährdet, heißt es vom Verband. Wenn die Regierung die Wäscherei-Industrie weiterhin ignoriere, bestehe die Gefahr, dass Betriebe schließen müssten. Deren Kunden, darunter Krankenhäuser, würden dann „signifikanten Herausforderungen“ begegnen.
Kein Waschen ohne Energieeinsatz
„Wir sind eine energieintensive Industrie und werden als solche im Klimaschutzabkommen anerkannt, zusammen mit der Produktion“, heißt es vom TSA-Geschäftsführer David Stevens. „Während wir unglaublich hart gearbeitet haben, um den Verbrauch zu reduzieren, kann man keinen hygienischen Prozess durchführen, ohne Energie zum Waschen und Trocknen der Produkte.“
Stevens weiter: „Energie macht etwa zehn Prozent der Kosten einer kommerziellen Wäscherei aus. Wenn Energiepreise sich vervierfachen, muss man kein Mathematiker sein, um die Auswirkung abzusehen.“
Opposition mahnt Hilfe an
Der Verband hat Kwasi Kwarteng geschrieben. Er ist Minister für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie in Großbritannien. Der TSA bittet ihn, die kommerzielle Wäscherei-Industrie in jede Unterstützung aufzunehmen, die für energieintensive Industrien vorgesehen ist.
John Reynolds, der in der oppositionellen Labour-Partei als Schattenminister für Wirtschaft agiert, wird vom Verband zitiert: Die Regierung solle lieber früher als später mit einem Plan herauskommen, der eine Mischung aus Darlehen und Zuwendungen enthalte.
„Wir können nicht noch einer Krise gegenüberstehen“
Der Verband betont, dass seine Branche bisher komplett von der Unterstützung der Regierung für den Gesundheitssektor in Corona-Zeiten ausgenommen gewesen sei. Dabei sei der Sektor auf die Dienste der Wäschereien angewiesen.
Stevens: „Wir unterstützen jeden Plan, der unserer Branche hilft. „Wir gingen zur Hölle und zurück und können wirklich nicht noch einer Krise gegenüberstehen. Ich kann viele Wäschereien sehen, die im wahrsten Sinne das Handtuch werfen, wenn sie diesmal keine Unterstützung erhalten.“
Mehr als 24.000 Mitarbeiter in Wäschereien tätig
Laut TSA sind bei kommerziellen Wäschereien im Vereinigten Königreich mehr als 24.000 Mitarbeiter beschäftigt. Über 50 Millionen Wäschestücke werden dort jede Woche gewaschen. Darin seien über 90 Prozent der Textilien im Gesundheitssektor und 95 Prozent aus Hotels enthalten.
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