31.03.2023
Kosten im Textilservice stark angestiegen
Die Kosten im Textilservice sind erneut stark gestiegen. Das geht aus dem jüngsten Kostenindex hervor, den der Deutsche Textilreinigungs-Verband (DTV) veröffentlicht hat. Demnach stieg der Wert von 112 Punkten Ende 2021 auf 131 Ende 2022. Laut dem Verband stellt die Steigerung den höchsten Zuwachs seit Einführung des Index dar.
Vom DTV heißt es: „Die Kosten im Textilservice stiegen bereits 2021 mit 5,6 Prozent in einem Maße an, wie es die Branche seit vielen Jahren nicht kannte. Insbesondere die durch den Ukrainekrieg massiv gestiegenen Energiepreise stellten diese Entwicklung 2022 jedoch nochmal in den Schatten.“
Energie verteuert sich um mehr als das Doppelte
Gegenüber 2015 registrierten die Fachleute bei der Energie eine Verteuerung um mehr als das Doppelte. Von Januar bis Oktober 2022 betrug die 95 Indexpunkte und endete bei 215. „Bis Ende des Jahres haben die Energiekosten etwas nachgelassen. Dabei haben die Strompreise jedoch nicht nachgegeben.“
25 Indexpunkte legte der Strom bis Jahresende zu. Nicht berücksichtigt wurden Hilfsprogramme für Verbraucher und gewerbliche Kunden, weil die erst in diesem Jahr anfingen zu wirken, so der DTV.
Personalkosten noch nicht so stark angestiegen
Geringer fiel der Anstieg bei den Personalkosten aus, die laut dem Verband den größten Kostenblock im Textilservice bilden. Dort werden nur die Tarifabschlüsse für die Branche berücksichtigt.
Textilien und Chemikalien verteuerten sich um 15 Indexpunkte, besonders wegen der Importe. „Insgesamt ist der Anstieg jedoch nicht als überdurchschnittlich zu bewerten, wenn man dies mit dem gesamtwirtschaftlichen Preisindex für gewerbliche Erzeugnisse ohne Energie vergleicht.“
Allerdings verteuerte sich der Teilwert Waschchemie um 36 Punkte auf 143. Textilien und Chemikalien bilden nur drei Prozent vom gesamten Kostenindex, weshalb sich der Anstieg im Gesamtwert weniger bemerkbar machte.
Kosten im Textilhandling weniger angestiegen
Positiv auf den Kostenindex wirkte sich der Textilservice aus. Ohne diese Sparte wäre der Gesamtindex auf 132 Punkte geklettert. Als Grund nennt der DTV die vergleichsweise höheren Energiekosten in Betrieben ohne Textilservice. Im Textilservice stieg der große Kostenblock des Textilhandlings dagegen weniger stark an, was auch den Gesamtindex weniger anschwellen ließ.
„Mit einer kurzfristigen Entspannung der Kostensituation ist nicht zu rechnen. In den anstehenden Tarifverhandlungen ist angesichts der gesamtwirtschaftlichen Teuerungsrate mit entsprechenden Lohnsteigerungen zu rechnen.“ Zudem bleibe die Inflation mit voraussichtlich 7,2 Prozent in diesem Jahr (laut deutscher Bundesbank) ein Problem. Durch die Inflation verteuern sich u.a. Kredite.
Für seinen Index hat der DTV Daten des Bundesamtes für Statistik und die Tarifverträge im Textilservice untersucht. Die Grundlage für den Vergleichswert liefern die Kosten im Jahr 2015.
Der WRP-Newsletter: Hier kostenlos anmelden