23.08.2023
Kosten im Textilservice steigen weiter
Die Kosten für Betriebe in der Textilservice steigen weiter. Zu diesem Schluss kommt der DTV für die jüngste Aktualisierung seines Kostenindexes. Dafür hat er die Entwicklung im 2. Quartal dieses Jahres bis Juni ausgewertet. Zwei Schwerpunkte trugen demnach maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.
Ein großer Preistreiber bleiben die Energiekosten. Dieser macht 15 Prozent des Indexes aus. Durch den Krieg in der Ukraine und den Wechsel vieler westlicher Staaten weg von Russland hin zu anderen Öl- und Gasförderländern stiegen die Preise für fossile Brennstoffe deutlich an. Ende 2021 betrug der Wert noch 120 Punkte. Im Oktober 2022 waren es 215.
Im Juli 2023 entsprach der Wert noch 155 Punkten. Dazu trugen neben einem entspannteren Energiemarkt auch Maßnahmen der Regierung bei. Der DTV schreibt: „Der Markt beruhigt sich derzeit zwar, aber auf einem sehr viel höherem Energiepreisniveau.“
Inflation bleibt höher als erwünscht
Für die Staaten, die den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzen, wünscht sich die Europäische Zentralbank eine Inflation von zwei Prozent. In Deutschland lag der Wert in diesem Juni dagegen bei 6,4 Prozent.
Auch Textilien verteuerten sich. Sie legten vom Januar 2021 bis zum Juni 2023 im DTV-Index um 25 Punkte zu. Laut dem Verband kam ein Großteil dieses unerwünschten Wachstums im letzten Jahr zustande, während in diesem Jahr die Kosten bisher deutlich weniger anzogen.
Personalkosten steigen noch in 2023
Die Kosten fürs Personal machen fast die Hälfte (45 Prozent) vom DTV-Index aus. Von Anfang 2021 bis in diesen Juni legte er nur um 12 Punkte zu. Da Arbeitskräfte knapper werden und für
Unternehmen des Intex-Tarifvertrags (Industrieverband Textil Service) seit Juli ein neuer Vertrag mit höheren Arbeitsentgelten wirksam ist, geht der DTV hier aber von einer weiteren Steigerung in den weiteren Quartalen 2023 aus.
„Die Arbeitnehmer haben deutliche Reallohneinbußen hinnehmen müssen, aber noch wichtiger ist: sie sind ein dramatisch knapper werdender Produktionsfaktor geworden. Das ist ein Trend, der anhalten wird, solange die Babyboomer in Rente gehen“, schätzt der DTV. Die Verknappung der Arbeitskräfte werde etwa bis 2035 anhalten.
Vergleich mit 2015
Um die Kostenentwicklung in der Textilpflege zu überprüfen, vergleicht der DTV seine Daten mit den Werten früherer Jahre. Die Zahlen für 2015 bilden dabei den Richtwert von 100.
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