01.12.2023
Sitex: Geplante Gesundheitsreform darf nicht zu Krankenhaussterben führen
Der Textildienstleister Sitex sieht die geplante Reform der Krankenhausfinanzierung kritisch. Zusammen mit fünf anderen Organisationen hat das Unternehmen daher einen offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verfasst. Die Verfasser sind zwar grundsätzlich für eine Reform, fürchten aber, dass bei einer Umsetzung wie bisher geplant viele Krankenhäuser schließen müssten.
So steht im Brief: „Immer mehr Krankenhäuser geraten in eine massive finanzielle Schieflage. Uns ist an dieser Stelle daran gelegen zu betonen, dass wir nicht prinzipiell gegen eine Strukturreform des Gesundheitswesens opponieren.“ Zuerst müssten die Häuser aber finanziell stabilisiert werden, um überhaupt die Grundlage für eine erfolgreiche Reform zu schaffen.
Krankenhäuser unter hohem Kostendruck
Aktuell sehen die Verfasser einen hohen Kostendruck, der auf den Krankenhäusern lastet. Gestiegene Personal- und Energiekosten, angeschlagene Lieferketten, weniger verfügbare Fachkräfte und gesunkene Behandlungsfälle würden zusammen kommen. Daher drohe vielen Häusern die Insolvenz. Dabei sehen die Autoren wegen der Überalterung der Gesellschaft eine wachsende Nachfrage nach Behandlungen.
Die schwierige Finanzlage belaste auch die Kommunen. Selbige müssten viele Haushaltsmittel für den Erhalt der Häuser oder im Ernstfall deren Insolvenzen aufwenden. Das Geld fehle dann u.a. in der Bildung. Die schwierige Finanzlage der Krankenhäuser wirke zudem unattraktiv auf potenzielle Mitarbeiter und gefährde auch die Zulieferer.
Grundsätzliche Unterstützung für Reform
„Wir möchten erneut das Ziel der Krankenhausreform unterstützen, komplexe medizinische Leistungen an weniger Standorten zu konzentrieren und gleichzeitig die künftig verstärkt ambulant angebotene Basismedizin zu dezentralisieren. Knappheit zwingt uns, mit Ressourcen sorgsamer umzugehen.“
Neben Sitex geschäftsführendem Gesellschafter Stephan Richtzenhain haben auch Führungskräfte der Netzwerkagentur Lohmann Konzept GmbH, des Gesundheitsdienstleisters Vamed Deutschland Holding, des Einkaufsdienstleisters fürs Gesundheitswesen Prospitalia, der P.E.G. Einkaufs- und Betriebsgenossenschaft im Gesundheits- und Sozialwesen und der Ex-Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren den Brief unterzeichnet.
Den vollständigen Text und einen älteren Brief gibte es online: https://krankenhausmanagement-neu.de.Der WRP-Newsletter: Hier kostenlos anmelden