11.07.2024
Kosten in der Textilpflege wieder gestiegen
Nachdem Ende 2023 eine leichte Entspannung in die Kostenentwicklung der Textilpflege kam, ist selbige im 1. Quartal dieses Jahres wieder angestiegen. Das geht aus dem jüngsten Kostenindex für die Branche hervor. Den hat der DTV (Deutscher Textilreinigungs-Verband) nach Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) erstellt.
Zu den Werten: Der Gesamtindex kletterte auf 126 Punkte. Damit fiel er nur geringfügig kleiner aus als im Oktober 2023, wo er ein Allzeithoch erreichte (126,5 Punkte). Der DTV rechnet zudem nicht damit, dass sich im Jahresverlauf eine deutliche Absenkung bemerkbar macht. Die Politik sei gefordert, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu verbessern.
Energiekosten bleiben Kostentreiber
Zu den Teilkosten: Die Energiekosten sind zuletzt wieder angestiegen. Ende 2023 betrugen sie 138,5 Punkte. Bis Ende März dieses Jahres kletterten sie auf 139,6. Leichtes Heizöl stieg um 6,04 Prozent an, Kraftstoffe um 3,15. Für Strom und Gas zahlten die Betriebe dafür im Schnitt weniger, nämlich 0,24 bzw. 5,11 Prozent. Während die internationalen Energiepreise weiter zurückgingen, sorgte die etwas bessere Konjunktur für einen höheren Energiebedarf der deutschen Wirtschaft.
Auch die Arbeitskosten legten zu. Das lag am neuen Tarifvertrag der Intex, der seit letzten Juli gilt. Inflationsausgleichsprämien gab es im Juli 23 und Januar 24. Ab diesem März und dem März 2025 steigen die Gehälter zudem um je 150 Euro. Der empfohlene Mindest-Stundenlohn betrug zuletzt 12,60 Euro. Dadurch stieg dieser Teilindex Anfang 2024 auf 117,4 Punkte - laut DTV der bisherige Höchststand bei den Arbeitskosten. Dabei wurden nur die Tariflöhne berücksichtigt.
Waschmittel wieder günstiger
Einen leichten Anstieg gab es zudem bei den Textilkosten von 115,3 auf 116,4 Punkte. Dafür sanken die Preise für gewerbliche Waschmittel. Wurde Ende 2023 ein Index von 142,9 Punkten dafür angegeben, so waren es im 1. Quartal dieses Jahres noch 131,7. Auch die Finanzierungskosten gingen zurück, um 4 auf 380,9 Punkte. Dies stelle weiterhin eine Hürde für Investitionen dar, zumal viele Banken ihre Kreditnehmer selektiver aussuchen würden, so der DTV.
Zur Statistik: Destatis hat einige Indices überarbeitet und das Basisjahr von 2015 auf 2021 geändert. Dies trägt laut DTV zum gemessenen Kostenanstieg teil. Die Überarbeitung sorgt auch dafür, dass frühere Index-Werte nicht mehr gelten bzw. nicht ohne weiteres mit neuen Zahlen vergleichbar sind.
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