23.07.2024
Geschäftsklima kühlt ab
Die Geschäfte in der Textilpflege laufen gut. Trotzdem sehen viele Unternehmer schwierige Zeiten auf ihre Betriebe zukommen. Das ist das Ergebnis der jüngsten Stimmungsumfrage, die der DTV („Deutsche Textilreinigungs-Verband“) in der Branche durchführte. Dabei wird das 1. Halbjahr 2024 von den 81 befragten Betrieben recht unterschiedlich bewertet.
Etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmer im Textilservice sehen ihre Umsatzentwicklung in den ersten 6 Monaten als gut oder sehr gut an. Bei den Mischbetrieben liegt der Wert bei 60 Prozent. Reinigungen kommen nur auf 41 Prozent.
Aussichten gemischt
Ähnlich zeigen sich die Erwartungen für den erwarteten Umsatz in der 2. Jahreshälfte. Im Textilservice rechnen 64 Prozent mit weniger Umsatz. Bei den Mischbetrieben sind es noch 55 Prozent und bei Reinigungen ein Drittel.
Beim Gewinn für die ersten 6 Monate glauben 33 Prozent der Textilservicebetriebe an eine gute oder sehr gute Entwicklung. Ähnlich verhält es sich bei Mischbetrieben (41 Prozent). Bei Reinigungen sehen nur 25 diesen Trend für sich. Für das 2. Halbjahr 2024 sehen die Zahlen so aus: Etwa die Hälfte (53 Prozent) der Firmen im Textilservice und etwas weniger (44 Prozent) in Mischbetrieben rechnen mit guten bis sehr guten Gewinnen. Reinigungen liegen bei lediglich 25 Prozent.
Fachkräftemangel bleibt größtes Problem
Der Mangel an Arbeitskräften - besonders Fachkräften - bleibt groß. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer hatten Probleme beim Besetzen offener Stellen. Im 2. Halbjahr 24 waren sogar gut drei Viertel.
Neben weniger verfügbaren Arbeitskräften trage dazu die Abwanderung bei, so der DTV. In der Corona-Zeit abgewanderte Mitarbeiter kämen nicht zurück, während neue Mitarbeiter schwer zu gewinnen seien. Einigen Marktsegmenten in der Textilpflege drohe daher eine Unterversorgung.
Das Verhältnis zwischen Neuzugängen und Abwanderungen beim Personal ordnen 52 Prozent der Mischbetriebe, 50 Prozent der Reinigungen und 41 Prozent der Textilservicebetriebe als gut oder sehr gut ein. Für das 2. Halbjahr liegen diese Werte bei 33 Prozent (Textilservice und Reinigungen) bzw. 15 Prozent (in Mischbetrieben).
Wandel birgt auch Potenzial
Für den DTV bringt der demographische Wandel aber nicht nur weniger Arbeitskräfte, sondern auch das Potenzial, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. Durch den Anstieg pflegebedürftiger Menschen wachse die Nachfrage bei ambulanten Pflegediensten nach sauberen Textilien.
Auch die Finanzen in der Branche behält der DTV im Blick.
Beim aktuellsten Kostenindex für das 1. Quartal 2024 stiegen die Kosten weiter an.Der WRP-Newsletter: Hier kostenlos anmelden