10.09.2024
DTV: Statement zur Nachhaltigkeitsstrategie
Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) soll dazu beitragen, die Bundesrepublik nachhaltiger zu gestalten. Zur nächsten Aktualisierung, für die bereits ein Entwurf vorliegt, hat der Deutsche Textilreinigungs-Verband, kurz DTV, ein Statement abgegeben. „Die Aktualisierung der DNS wird seitens des Verbandes unterstützt, einige Aspekte sollten aber weiter ausgearbeitet werden“, so der Verband.
Im Bereich Bildung konzentriere sich die Strategie stark auf die Akademisierung der Arbeitswelt und vernachlässige dabei die Ausbildungsberufe. Dabei trügen besonders nachhaltige Berufe zum Wissen über Nachhaltigkeit bei. Dafür seien auch die langfristige Bildung für Berufsschulen und die Nachwuchsförderung in der beruflichen Bildung bzgl. Nachhaltigkeit wichtig.
Einwanderung von Fachkräften erleichtern
„Die Einwanderung ausländischer Fachkräfte wird als notwendig angesehen, jedoch gibt es bürokratische Hindernisse, die Prozesse verlangsamen.“ Wünschenswert sei hier eine bessere „Einwanderungsbürokratie“.
Die Einhaltung der Menschenrechte gehört bereits zur DNS. Hier wünscht sich der DTV, dass auch Modelle wie Kreislaufwirtschaft mit aufgenommen werden. Dasselbe gelte für Technologien, die für eine Kreislaufwirtschaft notwendig seien, und Vorschläge zur Umsetzung dieses Geschäftsmodells für den Mittelstand. Außerdem entstünden durch in Europa wiederverwendete Textilien weniger Treibhausgase als durch Einwegprodukte, die in Asien hergestellt werden.
Förderprogramme für Digitalisierung gewünscht
Ähnliches gelte für die Innovationsförderung. „Energieintensive, aber nicht zur Industrie zählende Branchen wie Wäschereien werden bei der F&E-Förderung oft übersehen. Die DNS sollte auch solche Branchen unterstützen und klare Vorgaben zu zukünftigen Energieträgern machen.“
Für kleine und mittelständische Betriebe, kurz KMU, hofft der DTV auf Förderprogramme für die Digitalisierung. Regelungen bzgl. der Sustainable Finance („nachhaltigen Finanzierung“) sollten KMU-freundlich gestaltet werden. Den Verwaltungsaufwand möchte der Verband gering halten und vorgeschriebene Berichtspflichten an der Praxis orientiert wissen. „Die DNS sollte die Herausforderungen für KMU bei der Einhaltung von Sorgfaltspflichten berücksichtigen und entsprechende Hilfsangebote bereitstellen.“
An übriger EU orientieren
Energie spielt für die Textilpflege eine große Rolle. Die Umstellung auf neue Energieträger stellt viele Betriebe vor große Herausforderungen. Für KMUs seien „eine klare Strategie und Übergangsregelungen“ in der DNS notwendig. Zudem sollten Grenzwerte für Energiemanagementsysteme nicht strenger als im Rest der EU umgesetzt werden. Mit strengeren Vorgaben schade die DNS dem deutschen Mittelstand, der im Wettbewerb das Nachsehen habe.
Die vollständige Stellungnahme zur DNS gibt es als PDF online beim DTV: https://tinyurl.com/26xdbklt.Der WRP-Newsletter: Hier kostenlos anmelden