04.02.2025
Textilpflege: Stimmung bleibt abgekühlt
Die Stimmung in der Textilpflege bleibt abgekühlt. Damit setzt sich der Trend des letzten Jahres fort. Das geht aus der jüngsten Umfrage des DTV („Deutscher Textilreinigungs-Verband“) fürs 2. Halbjahr 2024 hervor. Dafür wurden 75 Betriebe mit wenigen bis über 1.000 Mitarbeitern befragt, wie sie die Aussichten für besagten Zeitraum und die erste Hälfte 2025 sehen.
Insgesamt 54 Prozent der Textilservice-Firmen und die Hälfte der Textilreinigungen bewerteten ihre Umsatzentwicklung für die 2. Hälfte von 2024 als sehr gut oder gut. Bei Mischbetrieben äußerten sich nur 47 Prozent so. Im 1. Halbjahr waren es noch fast zwei Drittel (60 Prozent).
Einen Grund dafür sieht der DTV in der Konjunkturschwäche. Diese treffe das produzierende Gewerbe besonders hat. Darunter befinden sich auch zahlreiche Kunden der Textilpflege. Die vergleichsweise hohe Inflation der letzten Jahre und und der Trend, Kleidung nur kurz zu tragen - bekannt Fast Fashion - beeinträchtigten die Dienstleister zusätzlich.
Durchwachsener Blick auf den Umsatz
Auch die Erwartungen für das 1. Halbjahr des neuen Jahres sind gedämpft. 41 Prozent der Textilserviceanbieter und 37 Prozent der Mischbetriebe erwarten hier eine sehr gute oder gute Umsatzentwicklung. Bei den Reinigungen hegt laut DTV keiner der befragten Betriebe diese Erwartung. Hohe Kosten und die politische Unsicherheit bedingt durch die Bundestagswahl waren hier laut dem Verband ausschlaggebend.
Ähnlich sehen die Erwartungen zur Gewinnentwicklung in der 2. Hälfte des letzten und 1. Hälfte des aktuellen Jahres aus. Fürs 2. Halbjahr 24 gehen 52 Prozent der Textilservice-, ein Drittel der Misch- und die Hälfte der Reinigungsbetriebe von einer guten bis sehr guten Tendenz aus. Für 2025 äußerten sich nur knapp ein Viertel (23 Prozent) der Texilservice- und 30 Prozent der Mischbetriebe entsprechend. Die Reinigung liegen mit 50 Prozent vorn.
Steigende Umsätze werden nicht zu höheren Gewinnen führen. Vielmehr müssen diese zur Deckung höherer Kosten zum Einsatz kommen, so der DTV. Fürs 1. Halbjahr 25 erwarten nur 40 Prozent der Umfrageteilnehmer eine positive Auslastung ihrer Unternehmen und positive Gewinnentwicklung. Bei der letzten Umfrage betrug dieser Anteil noch 50 Prozent.
Personalmangel bleibt hoch
Auch nach den größten Problemen wurde in der Umfrage gefragt. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Teilnehmer gaben an, offene Stellen nur schwer besetzen zu können. Hier macht sich offenbar der Arbeitskräftemangel bemerkbar, da der Wert um 9 Prozent gegenüber der letzten Umfrage anstieg.
Der DTV hofft, dass der wachsende Bedarf nach Plätzen in Pflege- und Altenheimen, stärkere Nachhaltigkeit bei Anschaffungen im öffentlichen Sektor und der geplante, digitale Produktpass der EU künftig dazu beitragen, die Geschäfte zu stärken.
Ü
ber die letzte Geschäftsklimaumfrage haben wir im Juli berichtet: https://tinyurl.com/24tjgveb.Der WRP-Newsletter: Hier kostenlos anmelden